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July/August 2004

Musikkontrolle / Music Volume Control
Irische Melodie / Traditional Irish Tune
"Haste to the Wedding"


Teil 2 - Part Two



Sorry for now this Trip Report is in German only....
Irland-Ireland
Impressionen/Impressions


    Wieder saßen wir in einem Zug, und schon bald hatten wir das Häusermeer von London hinter uns gelassen und rollten gen Norden durch grüne Hügel und heckenbegrenzte Felder.  In London war auch nach dem Unwetter wieder Sonnenschein eingezogen, aber jetzt auf unserer Reise nach Norden kamen von Westen her eindeutig graue Regenwolken auf.  Und es dauerte auch nicht lange bis die ersten Tropfen auf die Scheiben des Zuges schlugen.  Jetzt sah die Landschaft, und besonders die Städte durch die wir fuhren, grau und triste aus.  Wie schnell doch das Wetter das Gemüht beeinflussen und stören kann.  Mal war es grau, mal regnete es "Cats and Dogs" (Hunde und Katzen wie das englische Sprichwort sagt). Erst als wir nach fast 4 Stunden Zugreise nach Wales reinfuhren, wurde es etwas klarer und man konnte mal wieder entferntere Berge vom Zugfenster sehen.  An einer Stellen fuhren wir ganz nah am berühmten Castle von Connwy vorbei.  Herrliches Gemäuer, und eine nette kleine Stadt.  Da sollten wir vielleicht auf einer anderen Reise mal hier reinschauen.

    Es dauerte auch nicht lange und unser Zug fuhr in den kleinen Bahnhof von Hollyhead ein.  Hier mussten wir auf unsere Fähre nach Dublin noch ein Weilchen warten.  Gut daß wir interessanten Lesestoff mithatten, denn hier gab für 2 Stunden nicht viel zu tun.  Endlich durften wir auf das Schiff,  es war eine Riesenautofähre, und als Fußgänger kamem wir uns ganz klein und verloren vor als wir die schwere Auffahrtsrampe hochstiefelten.

    Die Überfahrt nach Dublin dauerte etwa 1 1/2 Stunden.  Der Fährehafen war etwas außerhalb der Innenstadt, so haben wir uns ein Taxi gegönnt.  Wir hatten zwar für diese Nacht noch kein Hotelquartier, aber ich hatte für später in  Dublin schon ein  Zimmer gebucht, und so dachte ich mir, fahren wir da vorbei, uns sehen ob die zufällig was frei haben.  Hatten die nicht, aber man konnte uns ein Zimmer gleich um die Ecke rum in einem anderen Hotel vermitteln.  Na, das hat doch prima geklappt.  Wir hatten ein Dach über dem Kopf, und es war erst so gegen 16 Uhr, wir konnten also noch einen herrlichen Spaziergang machen und einen ersten Eindruck von Dublin gewinnen.

    Ich war zwar jetzt das vierte Mal in Irland, und wir sind auch schon vom Flughafen in Dublin abgeflogen, aber bis jetzt haben wir diese Großstadt immer vermieden, wegen des Autofahren.  Na, heute hatten wir keinen Wagen mit, den würden wir erst morgen am Flughafen in Empfang nehmen.

    Una ist als junges Mädchen schon ein paar Mal in Dublin mit ihren Eltern zum Einkaufen gewesen, daber das war so lange her daß sie sich nicht mehr daran erinnern konnte,  für sie war es also auch eine "neue" Stadt.  Wie  wir das öfters machen haben wir zuerst Mal den Weg zum Verkehrsbüro gesucht.  Dort gibt es meist eine gute (und oft kostenfreie) Karte und anderes Informationsmaterial.  Man muß ja wissen was man in dieser Stadt alles sehen sollte, und wo man was zu knabbern kriegen kann.  Daß wir hier nicht verdursten würde war gleich an der großen Anzahl Pubs ersichtlich,  auf dem Gebiet brauchten wir keine  Bange zu haben.

    Das Abendessen haben wir in einer Gegend von Dublin eingenommen die "Templer Bar" heisst und ein ganzer Stadtteil von verwinkelten Gassen mit vielen Restaurants, Diskos, Kneipen, und Boutiquen, und  Kunsthändlern ist.  Es ist eine quirlige Nachbarschaft, und es war schwer was los, die Straßen und Gassen waren woller Menschen,  Einheimischer aber auch jede Menge Touristen aus allen Herren Ländern (so wie wir).   Ach ja, zu Essen gab es für uns heute-  indonesische Reijs Tafel.  Ja, ich weiß,  nicht gerade ein typisch irisches Menu, aber uns stand der Kopf nach indonesisch, weil wir das in Oregon nicht kriegen können.  Es war recht lecker, aber von der Auswahl und der Qualität her nicht ganz so herrlich wie die Reijs Tafeln die wir früher schon mal in Holland gegessen hatten.

    Am nächsten Morgen haben wir dann das berühmte Denkmal vom Herrn Oscar Wilde besucht, mit den beiden kleineren Bronzefigürchen die mir so besonders gut gefielen.  Anschließend sind wir dann in die irische National Gallery gegangen und haben und irische Gemälde angeschaut.  Dabei haben wir gelernt daß die Familie Yeats nicht nur den berühmten Dichter William Butler Yeats hervorgebracht haben, sondern gleich mehrere in ihrer Zeit sehr bekannte Maler.  Wieder was Neues gelernt.  -- Ich war überignes sehr erstaunt daß die Sammlung in der National Gallery so umfangreich war,  für ein kleines Land wie Irland solche Kunstschätze zu besitzen ist doch schon erstaunlich (naja,  ich denke auch mal daß viele der Werke von den Engländern nach Dublin gebracht worden sind, und nach der Unabhängigkeit an Irland gefallen sind).

    Gegend Nachmittag haben wir dann unsere Koffer vom Hotel geholt (wo man sie für uns während des Tages aufbewahrte) und wir haben sie zur Haltestelle des Flughafenbusses gerollt.  Die Röllerchen an den modernen Koffern sind wirklich eine Erfindung der nicht genug Achtung gezollt werden kann.  Es ist so viel einfacher einen Koffer mit Tasche oben drauf zu rollen, als das  Ding, wie früher, zu schleppen.  Wunderbare Idee.

    Am Flughafen ging es dann ziemlich flott.  Wir haben ein paar Formulare ausgefüllt, und mussten auf einen kleinen Zubringerbus warten der uns dann so 2 km vom Flughafen entfernt zur Vertretung unsere Mietwagenfirma fuhr.  Wir hatten schon in den USA gebucht, das ist billiger.  Und wir waren erstaunt daß man uns von einem Kleinwagen auf einen Renault Megane hochgesetzt hatte, das ist doch schon ein recht ordentliches Auto (obwohl später auf den engen Straßen wäre mir ein Kleinwagen manchmal lieber gewesen). --- Die ersten paar Meter in einem Land mit Linksverkehr mit einem Wagen den man nicht gewöhnt ist, in einer  Stadt in der man sich nicht auskennt, sind immer etwas abenteuerlich.  Aber wir haben es gut geschafft,  einmal hat es zwar ziemlich laut gebumst als ich durch ein dickes Schlagloch bin, aber es ist alles gut gegangen.  Bald waren wir dann auch wieder auf dem Autobahnring,  und bald danach auf dem Weg aus der Stadt raus auf das grüne freie Land.   Irgendwie ist das Landstraßenfahren einfacher und entspannender als zur Rush-Hour in Dublin die Autobahn zu bezwingen.

    Unsere erste Nacht war in Carlow, das ist kleine Kreisstadt etws süd-westlich von Dublin.  Wir hatten vorher zweimal bei kleineren Hotels angehalten, aber entweder waren die voll, oder wie in einem Fall waren uns zu teuer für das was da geboten wurde.  Eigentlich gibt es in Irland genug Bed & Breakfast Pensionen, aber die haben einen Nachteil, die sind meistens etwas außerhalb des Stadtkerns.  Dann heisst es entweder mit dem Auto in die Stadt zu fahren zum Essen, dann kann man nichts trinken; oder man muß lange Fußmärsche in Kauf nehmen bis man ein Restaurant oder eine Kneipe findet.   Deshalb haben wir uns in den kleinen Hotels, die meist am Marktplatz anzufinden sind eingeschrieben.  Hier kann man das Auto parken und  bis  zum nächsten Morgen vergessen.  - Aber diese Hotels haben einen anderen Nachteil, sie sind of laut, weil da meist eine Kneipe mit dran ist, da hört man schon mal Singen und Jubilieren mitten in der Nacht wenn man gerade versucht einzuschlafen.

    In Carlow haben wir ein kleines Restaurant gefunden was etwas spanisch-italienisch aussah, hatte aber eine neu-irische Speisekarte.  Es gab Lamm und andere typisch irische Gerichte, neben Angeboten aus dem Mittelmeerraum.  Ich habe mich für ein Steak aus Känguruhfleisch entschieden, man muß ja ab und zu auch mal was Neues ausprobieren.  Es hat ganz prima geschmeckt, war zart, und sehr mager, und mit sehr leckeren Beilagen versehen.  Una, glaube ich, hat ein Stückchen Lammfleisch gehabt und sie hat es auch sehr gemocht.  Zum Nachtisch habe ich mir das Tiramisu, also ein
Stück italienische Kaffee-Schocoladen-Sahne-Torte  bestellt, und es war herrlich, ist auf der Zunge zergangen.   Die wussten wie man sowas zubereitet. -  Nach dem Essen bin ich ganz vorsichtig aufgetreten, denn ich wusste ja nicht ob man nach dem Verzehr von Känguruhfleisch nicht ungewollt an zu Hüpfen fängt,  hat sich aber bei mir in Grenzen gehalten.

    Am nächsten Tag fiel das Autofahren schon viel einfacher.  Man muß sich zwar mehr konzentrieren als hier zu Hause, aber nach einer Weile hab ich mich entspannt gefühlt und konnte sogar etwas von der herrlichen irischen Landschaft beim Fahren bewundern.  Die Hauptstraßen waren meist recht breit, nur manchmal in den Ortsdurchfahrten, mit geparkten Autos auf beiden Seiten, musste man sich durch die Lücken im Verkehr durchschlängeln;  und das sind wir Amis von unseren Straßen hier ja überhaupt nicht gewöhnt,  hier sind die Straßen immer breit genug um Verkehr und Parken gleichzeitig zu erlauben.  Mit den Kreisverkehrsinseln hatte ich garkeine Probleme.  Manchmal sind sie sogar sehr hilfreich, wenn man sich nämlich verfahren hat kann man sie gut zum Wenden benutzen um zurück zufahren wo man falsch abgebogen war.  Nur wenn der Kreisverkehr mehr als eine Spur hatte, und man sich einordnen muss jenachdem wo man raus will, da gab es ein paar nervöse Sekunden wenn man  sich wie in einer Zwiebel von innen nach außen pellen muss um an der richtigen Stelle rauszufahren.

    Unser nächstes Reiseziel war die kleine Hafenstadt Youghal am südlichen unteren Rand von Irland. Aber zuerst haben wir eine kleine Station in der Stadt Waterford  gemacht.   Hier in Waterford ist Una, als  ihre Eltern hier für einige Zeit lebten, für einige Jahre auf die Schule gegangen, und da war es natürlich interessant zu sehen wie sich diese kleine Kreisstadt in den vielen Jahren verändert hat.    Wir sind dann natürlich
auch noch mal an Una´s altem Schulgebäude vorbeispaziert.  Ehemals war es der Palast des örtlichen Bischofs, dann bekam es Schulgebäude für die "Bishop Foye" Schule, heute ist es ein Bürogebäude für die technischen Dienste des  Landratsamtes.  Und das Schlafgebäude, wo Una damals für einige Jahre verweilte, ist schon längst abgerissen und durch ein modernes Bürohaus ersetzt. --- Wir mussten natürlich auch mal wieder am Wahrzeichen von Waterford, dem Reginals Turm, vorbeilaufen, den haben sich die Wickinger um 1003 A.D.  hier her gesetzt als sie  die Stadt am Fluß Suir gründeten.

    Nach dem Besuch in Waterford fuhren wir an den Stadtrand um die berühmte Kristallmanufaktur zu besuchen.  Wir haben da eine Tour mitgemacht.  War sehr interessant wie da die Gläser erst geblasen, und später geschnitten und graviert werden.  Und alles penible in Handarbeit. --- Wir haben schon seit Jahren zu Hause ein paar herrliche Likör und Weingläser aus diesem edlen Waterfordkristall.  Im Schauladen haben wir dann mal rumgeschaut und auf gefragt ob sie vielleicht ein paar Whiskeybecher in unserem Muster hätten, es heisst Dunmore und hat besonders viele Kristallschliffe im Muster.  Na, man versicherte uns daß dieses Muster zwar nicht mehr von der Stange lieferbar ist, aber man könne jederzeit ein paar Gläser für uns bestellen, das sei gar sie kein Problem.  Erst als wir dann nach dem Preis fragten,  stolze $ 150 pro (!!) Glass, blieb uns die Sprache weg und wir wurden uns eines Problems bewusst; und wir haben dann doch sehr weise vom Erwerb edler Gläser Abstand genommen.  Bei so viel Geld saufen wir den Whiskey lieber dem Pappbecher, man rechne mal wieviele Flaschen edlen irischen Whiskey man für sowas kaufen kann.  Huh, da haben wir uns aber gewundert.  http://www.waterfordvisitorcentre.com/

    Anschließend ging es dann weiter nach Youghal, was wie "Jawl" ausgesprochen wird.  Wir haben uns wieser in einem kleinen Hotel auf der Hauptstraße im Ort eingeschrieben,  das Auto geparkt, und sind zu Fuß auf Entdeckungsreise gegangen.  Am Hafen, wo gerade Ebbe war und die kleinen Fischboote auf dem Trockenen im Schlick saßen, gab es eine Pub, wo wir erst mal was gegen den Durst unternommen haben. Später im Hotel, wo auch eine Pub dabei war, haben wir uns eine Portion der typischen Fish and Chips (gebratener Fisch mit Pommes)  gegönnt.  --- Unser Hotel war in einem sehr alten Gebäude untergebracht, und die Balken und Türrahmen hier verbogen sich von den Jahrhunderten schon gewaltig.    Eine Türe in der Bar saß unheimlich schief in ihrem Rahmen, man hatte wohl versucht die Tür grade in einen schiefen Rahmen einzubauen.  Sah sehr originell aus.  --- Ich hätte ein Foto machen sollen,  aber manchmal hatte ich einfach keine Lust die Kamera dauernd mit mir herumzuschleppen.  Deshalb gab es nur  Bilder im Gehirn von dieser tollen Tür im "Imperial Hotel" in Youghal.  -- In Dublin hab ich auch nicht so sehr viel fotographiert, denn in den Museen da darf man nicht,  und außerdem muß ich dazu Lust haben.  Es ist wie beim Malen, wenn die innere Einstellung nicht da ist, dann wird es auch nichts.  In Dublin bin ich sogar später noch mal mit Kamera hin um Bilder vom Oscar Wilde Denkmal und der hüschen Statuen zu machen.  --- Naja, Eindrücke im Gehirn die bleiben einem ja auch eine sehr, sehr lange Zeit bestehen, und man muß ja auch nicht alles auf Film haben.

    Am nächsten Morgen regnete es.  Wir wollten zu einen Garten besuchen von dem ich aus dem Internet erfahren hatte, und da uns ein paar Tropfen Naß nicht viel ausmachen (wir hatten ja Schirme mit) hat und das Wetter auch nicht abhalten können loszubrausen.   Unser Ziel war Ballymaloe, genauer gesagt die  "Ballymaloe Cookery School Gardens in Shanagarry, Co. Cork, Ireland",  das ist eine weltberühmte Kochschule im Süden von Irland. Ein Nobelrestaurant, auch von der Besitzerin der Schule Darina Allen geführt, ist so bekannt und beliebt daß man monatelange Voranmeldungen (und das Einkommen eines Herrn Krösus) braucht um dort eine  Suppe schlüfen zu dürfen. --- Aber wir wollten garnicht essen gehen sondern uns den Küchengarten dort ansehen.  Die Kochschule ist etwa 3 Meilen vom Restaurant entfernt, und die Gärten liegen gleich hinter der Schule.  Man bezahlte einen Obulus und konnte sich dann gleich mehrere Gärten ansehen:  Da gab es einen Wassergarten, einen Drachen Garten, eine Gemüsegarten (wohl logisch wenn das eine Kochschule ist), aber auch einen Obstgarten, einen Kräutergarten,  und ein keltischer Irrgarten (der aber noch im Aufbau war und wir und dort nicht verlaufen konnten.   Die Kräuter- und Gemüsegärten waren durch Tore verschlossen, damit die freilaufenden Hühnchen nicht dort frevlerisch rumkratzten, aber wir Zweibeiner, nach Ermahnungen die Tore ja wieder zu schließen, durften eintreten und das Grün bewundern.  Im Restaurant musste man wohl viele Muscheln servieren, denn all die Schalen hatte man kunstvoll in ein "Shell House" eingelassen, also eine kleine Pagode die innen und außen gänzlich mit Muscheln besetzt war. --- Da es regnete  waren wir die einzigen Besucher im großen Terrain, es war herrlich für Una (die Gärtnerin und Kräuterexpertin in unserer Familie), aber für mich auch.  Ich glaubte sogar die Besitzerin, Darina Allen, im Garten gesehen zu haben als sie den Hund ausführte;  die Dame die ich sah hatte jedenfalls große Ähnlichkeit mit der Person die auf den Büchern im  Andenkenladen abgebildet war. Mehr Info über diese interessante Gärten (ist aber in Englisch) gibt es hier: 
http://www.cookingisfun.ie/gardens/index.htm


    Was soll´s, aber doppelt hält ja bekanntlich besser, und so beschlossen wir nach diesem herrlichen Küchengarten, einen weiteren, diesmal einen etwas vornehmeren, Garten optisch einzuverleiben.   Wir fuhren also mal wieder durch die Landschaft, auf engen Nebenstraßen, immer schön auf der linken Seite, und immer schön aufpassen daß einem kein Laster entgegen kommt, denn dann muß man sich schnell eine Ausweichstelle suchen, denn die Fahrer dieser Riesenkisten denken sich daß das alles Einheimische auf den Straßen sind, die genau wissen wo man sich schnell zwischen zwei Büsche klemmt um den Laster vorbei zulassen. Naja, manchmal passte da bei uns wirklich keine Zeitung mehr dazwischen.   --- Aber, gottlob, meisten waren die Straßen recht leer und wir konnten ungezwungen, und atmend, weiterfahren. --- Unser Ziel war der Anne Grove Garden, der lag etwas abseits von der Hauptstraße zwichen Mallow und Fernoy.  Una war schon mal dagewesen, ich aber noch nicht.  Es war der Garten der zu einem recht großen Gutshaus gehörte, und war sehr schön angelegt.  Wie so oft gab es auch einen Gartenteil der von einer hohen Mauer umgeben war,  ein sogenannter  "walled garden".  In der englischen Literatur gibt es ja ein ganz bekanntes Kinderbuch das "the secret Garden" heisst, wo ein kleines Mädchen daß in einem großen Haus zu Besuch ist, einen alten Garten hinter hohen Mauern entdeckt, und sich entscheidet diesen Garten wieder herzurichten.  Ein verkrüppelter kleiner Junge, der Sohn des Hausherrn, ist auch mit von der Partie, und wie das in Kinderbüchern ist, am Ende wird alles wieder gut und der Garten  blüht, nach Jahren der Vernachlässigung, wieder auf.  Auch dem Jungen geht es  wegen des Gartens zusehens besser.  -  Deshalb mag Una diese ummauerten Gärten sehr.  Diese Mauern haben natürlich auch einen sehr praktischen Zweck,  sie halten den bösen kalten Wind ab.  Und man hat natürlich seine Privatshäre in so einem Garten.  --- Meist gibt es einen Brunnen oder ein Kunstwerk in solchen Gärten,  und es wanderlt sich herrlich in ihnen.   Neben diesem ummauerten  Teil, gab es dann noch die typisch englischen Parkgärten (dieser Garten war ja von einem Engländer angelegt, als England noch Irland besetz hielt, gingen die besten Grundstücke natürlich an die Besatzungsmacht).   Man schlenderte unter hohen Bäumen daher, duch Rhododendronhecken, und an künstlichen Wasserfällen vorbei.  Hier im Anne Grove Garten hat man auch den kleinen Fluß mit in das Gartendesign einbezogen, was wirklich sehr hübsch aussah. --- Leider war es grau, und es vielen auch ein paar Tropfen vom irischen Himmel (ein "weicher" Tag wie man hier  liebevoll zu solch einem Wetter sagt), und deshalb sind wir nicht sehr lange geblieben, zumal man hier ab und zu mal über ein Stück Wiese laufen musste, und dafür gab es zur Belohnung nasse Schuhe.

    Nach dem Garten, fuhren wir in die kleine Stadt Lismore.   Hier haben wir uns ein Café gesucht, um eine schöne Tasse Tee zu trinken und dazu was zu knabbern.   Lismore hat ein riesiges Schloß was am schönen  Blackwater Fluß auf einem Hügel steht.  Dort wohnt der mächtige Herzog von Devonshire (auch ein Engländer), er ist einer der ganz Großen in der englischen Adelshirachie.  Als Una´s Eltern damals (in den 60gern)  für ein paar Jahre in Dungarvan wohnten (das ist nicht weit weg von hier) bekamen sie als die "Amerikaner" im Landkreis auch eine Einladung zum alljährlichen  großen Ball hier auf dem Schl0ß.  Ich kann mir meine Schwiegereltern also gut vorstellen wie sie, gestriegelt und gespornt, im  allerfeinsten Abendgewand, hier in ihrem amerikanischen Straßenkreuzer vorfuhren und von den lakaien in den Ballsaal geführt wurden. (A propos Straßenkreuzer, die Jeffers hatten damals wirklich ein amerikanisches Auto, einen Studebaker, und obwohl das in den USA eher ein Mittelklassewagen war, wirkte der wohl hier auf den engen Straßen wirklich wie ein Riesenschiff). 

    Das Schloß hat übrigens auch einen sehr schönen Garten, aber den hatten wir schon bei einem früheren Besuch bewundert, und deshalb haben wir den heute weggelassen.  Und in den erwähnten Ballsaal konnte man leider nicht rein, denn das Sch0ß ist immernoch privat, und der Herr Herzog läßt keine Besucher (außer mit Einladung) herein.  Schade.

    Dann war es an der Zeit mal wieder zurück in unser Hotel in Youghal zu fahren.  Ich hatte  für heute genug davon mit der linken Hand zu Schalten, und freute mich auf ein schönes Bierchen in unserem uralten Hotel.  Weiter geht es mit dem Bericht dann morgen....... Tschüss, bis dann.





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