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Trip Report is in German only....
Irland-Ireland
Impressionen/Impressions
Wieder saßen wir in einem Zug, und schon bald hatten wir das
Häusermeer von London hinter uns gelassen und rollten gen Norden
durch grüne Hügel und heckenbegrenzte Felder. In London
war auch nach dem Unwetter wieder Sonnenschein eingezogen, aber jetzt
auf unserer Reise
nach Norden kamen von Westen her eindeutig graue Regenwolken auf.
Und
es dauerte auch nicht lange bis die ersten Tropfen auf die Scheiben des
Zuges schlugen. Jetzt sah die Landschaft, und besonders die
Städte
durch die wir fuhren, grau und triste aus. Wie schnell doch das
Wetter
das Gemüht beeinflussen und stören kann. Mal war es
grau,
mal regnete es "Cats and Dogs" (Hunde und Katzen wie das englische
Sprichwort sagt). Erst als wir nach fast 4 Stunden Zugreise nach Wales
reinfuhren,
wurde es etwas klarer und man konnte mal wieder entferntere Berge vom
Zugfenster sehen. An einer Stellen fuhren wir ganz nah am
berühmten Castle von Connwy vorbei.
Herrliches Gemäuer, und eine nette kleine Stadt. Da
sollten wir vielleicht auf einer anderen Reise mal hier reinschauen.
Es dauerte auch nicht lange und unser Zug fuhr in
den kleinen Bahnhof von Hollyhead ein. Hier mussten wir auf
unsere Fähre nach Dublin noch ein Weilchen warten. Gut
daß
wir interessanten Lesestoff mithatten, denn hier gab für 2 Stunden
nicht viel zu tun. Endlich durften wir auf das Schiff, es
war eine Riesenautofähre, und als Fußgänger kamem wir
uns ganz klein und verloren vor als wir die schwere Auffahrtsrampe
hochstiefelten.
Die Überfahrt nach Dublin dauerte etwa 1 1/2
Stunden. Der Fährehafen war etwas außerhalb der
Innenstadt, so haben wir uns ein Taxi gegönnt. Wir hatten
zwar für diese Nacht noch kein Hotelquartier, aber ich hatte
für später in Dublin schon ein Zimmer gebucht,
und so dachte ich mir, fahren
wir da vorbei, uns sehen ob die zufällig was frei haben.
Hatten die nicht, aber man konnte uns ein Zimmer gleich um die
Ecke rum in einem anderen Hotel vermitteln. Na, das hat doch
prima geklappt. Wir hatten ein Dach über dem Kopf, und es
war erst so gegen 16 Uhr, wir konnten also noch einen herrlichen
Spaziergang machen und einen ersten Eindruck von Dublin gewinnen.
Ich war zwar jetzt das vierte Mal in Irland, und wir
sind auch schon vom Flughafen in Dublin abgeflogen, aber bis jetzt
haben wir diese Großstadt immer vermieden, wegen des Autofahren.
Na, heute hatten wir keinen Wagen mit, den würden wir erst
morgen am Flughafen in Empfang nehmen.
Una ist als junges Mädchen schon ein paar
Mal in Dublin mit ihren Eltern zum Einkaufen gewesen, daber das war so
lange her daß sie sich nicht mehr daran erinnern konnte,
für sie war es also auch eine "neue" Stadt. Wie
wir das öfters machen haben wir zuerst Mal den Weg zum
Verkehrsbüro gesucht. Dort gibt es meist eine gute (und oft
kostenfreie) Karte und anderes Informationsmaterial. Man
muß ja wissen was man in dieser Stadt alles sehen sollte, und wo
man was zu knabbern kriegen kann. Daß wir hier nicht
verdursten würde war gleich an der großen Anzahl Pubs
ersichtlich, auf dem Gebiet brauchten wir keine Bange zu
haben.
Das Abendessen haben wir in einer Gegend von Dublin
eingenommen die "Templer Bar" heisst und ein ganzer Stadtteil von
verwinkelten Gassen mit vielen Restaurants, Diskos, Kneipen, und
Boutiquen, und Kunsthändlern ist. Es ist eine quirlige
Nachbarschaft, und es war schwer was los, die Straßen und Gassen
waren woller Menschen, Einheimischer aber auch jede Menge
Touristen aus allen Herren Ländern (so wie wir). Ach ja, zu
Essen gab es für uns heute- indonesische Reijs Tafel.
Ja, ich weiß, nicht gerade ein typisch irisches Menu,
aber uns stand der Kopf nach indonesisch, weil wir das in Oregon nicht
kriegen können. Es war recht lecker, aber von der Auswahl
und der Qualität her nicht ganz so herrlich wie die Reijs Tafeln
die wir früher schon mal in Holland gegessen hatten.
Am nächsten Morgen haben wir dann das
berühmte Denkmal vom Herrn Oscar Wilde besucht, mit den beiden
kleineren Bronzefigürchen die mir so besonders gut gefielen.
Anschließend sind wir dann in die irische National Gallery
gegangen und haben und irische Gemälde angeschaut. Dabei
haben wir gelernt daß die Familie Yeats nicht nur den
berühmten Dichter William Butler Yeats hervorgebracht haben,
sondern gleich mehrere in ihrer Zeit sehr bekannte Maler. Wieder
was Neues gelernt. -- Ich war überignes sehr erstaunt
daß die Sammlung in der National Gallery so umfangreich war,
für ein kleines Land wie Irland solche Kunstschätze zu
besitzen ist doch schon erstaunlich (naja, ich denke auch mal
daß viele der Werke von den Engländern nach Dublin gebracht
worden sind, und nach der Unabhängigkeit an Irland gefallen sind).
Gegend Nachmittag haben wir dann unsere Koffer
vom Hotel geholt (wo man sie für uns während des Tages
aufbewahrte) und wir haben sie zur Haltestelle des Flughafenbusses
gerollt. Die Röllerchen an den modernen Koffern sind
wirklich eine Erfindung der nicht genug Achtung gezollt werden kann.
Es ist so viel einfacher einen Koffer mit Tasche oben drauf zu
rollen, als das Ding, wie früher, zu schleppen.
Wunderbare Idee.
Am Flughafen ging es dann ziemlich flott. Wir
haben ein paar Formulare ausgefüllt, und mussten auf einen kleinen
Zubringerbus warten der uns dann so 2 km vom Flughafen entfernt zur
Vertretung unsere Mietwagenfirma fuhr. Wir hatten schon in den
USA gebucht, das ist billiger. Und wir waren erstaunt daß
man uns von einem Kleinwagen auf einen Renault Megane hochgesetzt
hatte, das ist doch schon ein recht ordentliches Auto (obwohl
später auf den engen Straßen wäre mir ein Kleinwagen
manchmal lieber gewesen). --- Die ersten paar Meter in einem Land mit
Linksverkehr mit einem Wagen den man nicht gewöhnt ist, in einer
Stadt in der man sich nicht auskennt, sind immer etwas
abenteuerlich. Aber wir haben es gut geschafft, einmal hat
es zwar ziemlich laut gebumst als ich durch ein dickes Schlagloch bin,
aber es ist alles gut gegangen. Bald waren wir dann auch wieder
auf dem Autobahnring, und bald danach auf dem Weg aus der Stadt
raus auf das grüne freie Land. Irgendwie ist das
Landstraßenfahren einfacher und entspannender als zur Rush-Hour
in Dublin die Autobahn zu bezwingen.
Unsere erste Nacht war in Carlow, das ist kleine
Kreisstadt etws süd-westlich von Dublin. Wir hatten vorher
zweimal bei kleineren Hotels angehalten, aber entweder waren die voll,
oder wie in einem Fall waren uns zu teuer für das was da geboten
wurde.
Eigentlich gibt es in Irland genug Bed & Breakfast Pensionen,
aber die haben einen Nachteil, die sind meistens etwas außerhalb
des Stadtkerns. Dann heisst es entweder mit dem Auto in die Stadt
zu fahren zum Essen, dann kann man nichts trinken; oder man muß
lange
Fußmärsche in Kauf nehmen bis man ein Restaurant oder eine
Kneipe
findet. Deshalb haben wir uns in den kleinen Hotels, die meist
am
Marktplatz anzufinden sind eingeschrieben. Hier kann man das Auto
parken und bis zum nächsten Morgen vergessen. -
Aber diese Hotels haben einen anderen Nachteil, sie sind of laut, weil
da meist eine Kneipe mit dran ist, da hört man schon mal Singen
und
Jubilieren mitten in der Nacht wenn man gerade versucht einzuschlafen.
In Carlow haben wir ein kleines Restaurant gefunden
was etwas spanisch-italienisch aussah, hatte aber eine neu-irische
Speisekarte. Es gab Lamm und andere typisch irische Gerichte,
neben Angeboten aus dem Mittelmeerraum. Ich habe mich für
ein Steak aus Känguruhfleisch entschieden, man muß ja ab und
zu auch mal was Neues ausprobieren. Es hat ganz prima geschmeckt,
war zart, und sehr mager, und mit sehr leckeren Beilagen versehen.
Una, glaube ich, hat ein Stückchen Lammfleisch gehabt und
sie hat es auch sehr gemocht. Zum Nachtisch habe ich mir das
Tiramisu, also ein
Stück
italienische Kaffee-Schocoladen-Sahne-Torte bestellt, und es war
herrlich, ist auf der Zunge zergangen. Die wussten wie man
sowas
zubereitet. - Nach dem Essen bin ich ganz vorsichtig aufgetreten,
denn ich wusste ja nicht ob man nach dem Verzehr von
Känguruhfleisch nicht ungewollt an zu Hüpfen fängt,
hat sich aber bei mir in Grenzen gehalten.
Am nächsten Tag fiel das Autofahren schon
viel einfacher. Man muß sich zwar mehr konzentrieren als
hier
zu Hause, aber nach einer Weile hab ich mich entspannt gefühlt und
konnte sogar etwas von der herrlichen irischen Landschaft beim Fahren
bewundern. Die Hauptstraßen waren meist recht breit, nur
manchmal in den Ortsdurchfahrten, mit geparkten Autos auf beiden
Seiten, musste man sich durch die Lücken im Verkehr
durchschlängeln; und das sind wir Amis von unseren
Straßen hier ja überhaupt nicht gewöhnt, hier
sind die Straßen immer breit genug um Verkehr und Parken
gleichzeitig zu erlauben. Mit den Kreisverkehrsinseln hatte ich
garkeine Probleme. Manchmal sind sie sogar sehr hilfreich, wenn
man sich nämlich verfahren hat kann man sie gut zum Wenden
benutzen um zurück zufahren wo man falsch abgebogen war. Nur
wenn der Kreisverkehr mehr als eine Spur hatte, und man sich einordnen
muss jenachdem wo man raus will, da gab es ein paar nervöse
Sekunden wenn man sich wie in einer Zwiebel von innen nach
außen pellen muss um an der richtigen Stelle rauszufahren.
Unser nächstes Reiseziel war die kleine
Hafenstadt Youghal am südlichen unteren Rand von Irland. Aber
zuerst haben wir eine kleine Station in der Stadt Waterford
gemacht. Hier in Waterford ist Una, als ihre Eltern
hier für einige Zeit lebten, für einige Jahre auf die Schule
gegangen, und da war es natürlich interessant zu sehen wie sich
diese kleine Kreisstadt in den vielen Jahren verändert hat.
Wir sind dann natürlich
auch noch mal an Una´s altem Schulgebäude vorbeispaziert.
Ehemals war es der Palast des örtlichen Bischofs, dann bekam
es Schulgebäude für die "Bishop Foye" Schule, heute ist es
ein Bürogebäude für die technischen Dienste des
Landratsamtes. Und das Schlafgebäude, wo Una damals für
einige Jahre verweilte, ist
schon längst abgerissen und durch ein modernes Bürohaus
ersetzt.
--- Wir mussten natürlich auch mal wieder am Wahrzeichen von
Waterford, dem Reginals Turm, vorbeilaufen, den haben sich die
Wickinger um 1003 A.D. hier her gesetzt als sie die Stadt
am Fluß Suir gründeten.
Nach dem Besuch in Waterford fuhren wir an den Stadtrand um die
berühmte Kristallmanufaktur zu besuchen. Wir haben da eine
Tour mitgemacht. War sehr interessant wie da die Gläser erst
geblasen, und später geschnitten und graviert werden. Und
alles penible in Handarbeit. --- Wir haben schon seit Jahren
zu Hause ein paar herrliche Likör und Weingläser aus diesem
edlen Waterfordkristall. Im Schauladen haben wir dann mal
rumgeschaut und auf gefragt ob sie vielleicht ein paar Whiskeybecher in
unserem Muster hätten, es heisst Dunmore und hat besonders viele
Kristallschliffe im Muster. Na, man versicherte uns daß
dieses Muster zwar nicht mehr von der Stange lieferbar ist, aber man
könne jederzeit ein paar Gläser für uns bestellen, das
sei gar sie kein Problem. Erst als wir dann nach dem Preis
fragten, stolze $ 150 pro (!!)
Glass, blieb uns die Sprache weg und wir wurden uns eines Problems
bewusst; und wir haben dann doch sehr weise vom Erwerb edler
Gläser Abstand
genommen. Bei so viel Geld saufen wir den Whiskey lieber dem
Pappbecher,
man rechne mal wieviele Flaschen edlen irischen Whiskey man für
sowas
kaufen kann. Huh, da haben wir uns aber gewundert.
http://www.waterfordvisitorcentre.com/
Anschließend ging es dann weiter nach Youghal,
was wie "Jawl" ausgesprochen wird. Wir haben uns wieser in einem
kleinen Hotel auf der Hauptstraße im Ort eingeschrieben,
das Auto geparkt, und sind zu Fuß auf Entdeckungsreise
gegangen. Am Hafen, wo
gerade Ebbe war und die kleinen Fischboote auf dem Trockenen im Schlick
saßen, gab es eine Pub, wo wir erst mal was gegen den Durst
unternommen
haben. Später im Hotel, wo auch eine Pub dabei war, haben wir uns
eine
Portion der typischen Fish and Chips (gebratener Fisch mit Pommes)
gegönnt. --- Unser Hotel war in einem sehr alten
Gebäude untergebracht, und die Balken und Türrahmen hier
verbogen sich von den Jahrhunderten schon gewaltig. Eine
Türe in der Bar saß unheimlich schief in ihrem Rahmen, man
hatte wohl versucht die Tür grade in einen schiefen Rahmen
einzubauen. Sah sehr originell aus. --- Ich
hätte ein Foto machen sollen, aber manchmal hatte ich
einfach
keine Lust die Kamera dauernd mit mir herumzuschleppen. Deshalb
gab
es nur Bilder im Gehirn von dieser tollen Tür im "Imperial
Hotel"
in Youghal. -- In Dublin hab ich auch nicht so sehr viel
fotographiert,
denn in den Museen da darf man nicht, und außerdem
muß
ich dazu Lust haben. Es ist wie beim Malen, wenn die innere
Einstellung
nicht da ist, dann wird es auch nichts. In Dublin bin ich sogar
später
noch mal mit Kamera hin um Bilder vom Oscar Wilde Denkmal und der
hüschen
Statuen zu machen. --- Naja, Eindrücke im Gehirn die bleiben
einem ja auch eine sehr, sehr lange Zeit bestehen, und man muß ja
auch
nicht alles auf Film haben.
Am nächsten Morgen regnete es. Wir
wollten zu einen Garten besuchen von dem ich aus dem Internet erfahren
hatte,
und da uns ein paar Tropfen Naß nicht viel ausmachen (wir hatten
ja Schirme mit) hat und das Wetter auch nicht abhalten können
loszubrausen.
Unser Ziel war Ballymaloe, genauer gesagt die "Ballymaloe
Cookery
School Gardens in Shanagarry, Co. Cork, Ireland", das ist eine
weltberühmte Kochschule im Süden von Irland. Ein
Nobelrestaurant, auch von der Besitzerin der Schule Darina Allen
geführt, ist so bekannt und beliebt daß man monatelange
Voranmeldungen (und das Einkommen eines Herrn Krösus) braucht um
dort eine Suppe schlüfen zu dürfen. --- Aber
wir wollten garnicht essen gehen sondern uns den Küchengarten dort
ansehen. Die Kochschule ist etwa 3 Meilen vom Restaurant
entfernt,
und die Gärten liegen gleich hinter der Schule. Man bezahlte
einen Obulus und konnte sich dann gleich mehrere Gärten ansehen:
Da
gab es einen Wassergarten, einen Drachen Garten, eine Gemüsegarten
(wohl logisch wenn das eine Kochschule ist), aber auch einen
Obstgarten,
einen Kräutergarten, und ein keltischer Irrgarten (der aber
noch
im Aufbau war und wir und dort nicht verlaufen konnten. Die
Kräuter-
und Gemüsegärten waren durch Tore verschlossen, damit die
freilaufenden
Hühnchen nicht dort frevlerisch rumkratzten, aber wir Zweibeiner,
nach
Ermahnungen die Tore ja wieder zu schließen, durften eintreten
und
das Grün bewundern. Im Restaurant musste man wohl viele
Muscheln
servieren, denn all die Schalen hatte man kunstvoll in ein "Shell
House"
eingelassen, also eine kleine Pagode die innen und außen
gänzlich
mit Muscheln besetzt war. --- Da es regnete waren wir die
einzigen
Besucher im großen Terrain, es war herrlich für Una (die
Gärtnerin
und Kräuterexpertin in unserer Familie), aber für mich auch.
Ich
glaubte sogar die Besitzerin, Darina Allen, im Garten gesehen zu haben
als
sie den Hund ausführte; die Dame die ich sah hatte
jedenfalls
große Ähnlichkeit mit der Person die auf den Büchern im
Andenkenladen
abgebildet war. Mehr Info über diese interessante Gärten (ist
aber
in Englisch) gibt es hier: http://www.cookingisfun.ie/gardens/index.htm
Was soll´s, aber doppelt hält ja
bekanntlich besser, und so beschlossen wir nach diesem herrlichen
Küchengarten, einen weiteren, diesmal einen etwas vornehmeren,
Garten optisch einzuverleiben. Wir fuhren also mal wieder
durch die Landschaft, auf engen Nebenstraßen, immer schön
auf der linken Seite, und immer schön aufpassen daß einem
kein Laster entgegen kommt, denn dann muß man sich schnell eine
Ausweichstelle suchen, denn die Fahrer dieser Riesenkisten denken sich
daß das alles Einheimische auf den Straßen sind, die genau
wissen wo man sich schnell zwischen zwei Büsche klemmt um den
Laster vorbei zulassen. Naja, manchmal passte da bei uns wirklich keine
Zeitung mehr dazwischen. --- Aber, gottlob, meisten waren
die Straßen recht leer und wir konnten ungezwungen, und atmend,
weiterfahren. --- Unser Ziel war der Anne Grove Garden, der lag etwas
abseits von der Hauptstraße zwichen Mallow und Fernoy. Una
war schon mal dagewesen, ich aber noch nicht. Es war der Garten
der zu einem recht großen Gutshaus gehörte, und war sehr
schön angelegt. Wie so oft gab es auch einen Gartenteil der
von einer hohen Mauer umgeben war, ein sogenannter "walled
garden". In der englischen Literatur gibt es ja ein ganz
bekanntes Kinderbuch das "the secret Garden" heisst, wo ein kleines
Mädchen daß in einem großen Haus zu Besuch ist, einen
alten Garten hinter hohen Mauern entdeckt, und sich entscheidet diesen
Garten wieder herzurichten. Ein verkrüppelter kleiner Junge,
der Sohn des Hausherrn, ist auch mit von der Partie, und wie das in
Kinderbüchern ist, am Ende wird alles wieder gut und der
Garten blüht, nach Jahren der Vernachlässigung, wieder
auf. Auch dem Jungen geht es wegen des Gartens zusehens
besser. - Deshalb mag Una diese ummauerten Gärten
sehr. Diese Mauern haben natürlich auch einen sehr
praktischen Zweck, sie halten den bösen kalten Wind
ab. Und man hat natürlich seine Privatshäre in so einem
Garten. --- Meist gibt es einen Brunnen oder ein Kunstwerk in
solchen Gärten, und es wanderlt sich herrlich in
ihnen. Neben diesem ummauerten Teil, gab es dann noch
die typisch englischen Parkgärten (dieser Garten war ja von einem
Engländer angelegt, als England noch Irland besetz hielt, gingen
die besten Grundstücke natürlich an die
Besatzungsmacht). Man schlenderte unter hohen Bäumen
daher, duch Rhododendronhecken, und an künstlichen
Wasserfällen vorbei. Hier im Anne Grove Garten hat man auch
den kleinen Fluß mit in das Gartendesign einbezogen, was wirklich
sehr hübsch aussah. --- Leider war es grau, und es vielen auch ein
paar Tropfen vom irischen Himmel (ein "weicher" Tag wie man hier
liebevoll zu solch einem Wetter sagt), und deshalb sind wir nicht sehr
lange geblieben, zumal man hier ab und zu mal über ein Stück
Wiese laufen musste, und dafür gab es zur Belohnung nasse Schuhe.
Nach dem Garten, fuhren wir in die kleine Stadt
Lismore. Hier haben wir uns ein Café gesucht, um
eine schöne Tasse Tee zu trinken und dazu was zu
knabbern. Lismore hat ein riesiges Schloß was am
schönen Blackwater Fluß auf einem Hügel
steht. Dort wohnt der mächtige Herzog von Devonshire (auch
ein Engländer), er ist einer der ganz Großen in der
englischen Adelshirachie. Als Una´s Eltern damals (in den
60gern) für ein paar Jahre in Dungarvan wohnten (das ist
nicht weit weg von hier) bekamen sie als die "Amerikaner" im Landkreis
auch eine Einladung zum alljährlichen großen Ball hier
auf dem Schl0ß. Ich kann mir meine Schwiegereltern also gut
vorstellen wie sie, gestriegelt und gespornt, im allerfeinsten
Abendgewand, hier in ihrem amerikanischen Straßenkreuzer
vorfuhren und von den lakaien in den Ballsaal geführt wurden. (A
propos Straßenkreuzer, die Jeffers hatten damals wirklich ein
amerikanisches Auto, einen Studebaker, und obwohl das in den USA eher
ein Mittelklassewagen war, wirkte der wohl hier auf den engen
Straßen wirklich wie ein Riesenschiff).
Das Schloß hat übrigens auch einen sehr
schönen Garten, aber den hatten wir schon bei einem früheren
Besuch bewundert, und deshalb haben wir den heute weggelassen.
Und in den erwähnten Ballsaal konnte man leider nicht rein, denn
das Sch0ß ist immernoch privat, und der Herr Herzog
läßt keine Besucher (außer mit Einladung)
herein. Schade.
Dann war es an der Zeit mal wieder zurück in
unser Hotel in Youghal zu fahren. Ich hatte für heute
genug davon mit der linken Hand zu Schalten, und freute mich auf ein
schönes Bierchen in unserem uralten Hotel. Weiter geht es
mit dem Bericht dann morgen....... Tschüss, bis dann.