Music Controls/ Musikkontrolle

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Nozomi Shinkansen

"Shinkansen" so heißen die berühmten superschnellen Züge hier in Japan. Und so einen wollte ich unbedingt gerne mal benutzen.  Schon im Hotel hatte ich mir im dortigen Reisebüro Reservierungen für das Wochenende machen lassen (hier muß man für diese Züge Plätze buchen wie bei einem Flugzeug).  Im Reisebüro habe ich auch erfahren daß ich in dem neuesten dieser Züge fahren werde (mein Zug trägt den wohlklingenden Namen "Nozomi" was Hoffnung bedeutet),  und da war ich natürlich sehr gespannt auf diesen Teil der Reise.

"Shinkansen" is the name for the super fast trains that run in Japan. And one of those I really wanted to try out. At the hotel travel desk I made reservations for the weekend (one needs to book seats like in an airplane for the bullet trains).  The travel agent told me that I would travel with the newest version of the train by the name of "Nozomi" which translates into "Hope";  well I was certainly looking forward to this trip.
 

Nazomi Shinkansen - Der Superexpress nach Kyoto - 1994 Der Keil - Das Führerhaus des Shinkansenzuges
Japanischer Super Express Zug  / Japanese Bullet Train
 -  Nozomi Shinkansen -

Damit ich nicht allzu früh aufstehen brauchte habe ich mich für den 8 Uhr Zug entschieden,  in 2½ Stunden wird er mich die nicht ganz 500 km bis Kyoto bringen,  und ich hoffe natürlich daß ich dabei ein wenig von der japanischen Landschaft sehen kann.   Zuerst aber mal wieder in die U-Bahn zum Tokioer Hauptbahnhof,  dann den richtigen Bahnsteig finden,  hier hat man die Eisenbahnen in verschiedene private Gesellschaften umgewandelt,   das heißt jede Bahn hat ihre eigenen Gleise und eigene Fahrkartenschalter und Knipser.    Aber auch das ist Dank der englischen Beschriftung auf den Anzeigetafeln leicht bewältigt.  -  Oben auf dem Bahnsteig sehe ich die ersten Shinkansen Züge (auf Englisch heissen die "bullet train" also der Zug der wie ein Geschoß aussieht und auch so fährt).     Manche diesr Expresszüge sind noch älteren Datums mit einer runden Knubbelnase, andere sind dann schon etwas windschnittiger und die ganz neuen wie mein "Nozomi" haben eine superschnittige Keilform die einem schon vom Aussehen alleine 300 km/h und mehr suggerieren.  (So schnell sollen diese Züge wirklich fahren).  --  Im Touristenbuch habe ich gelesen daß man nach den Bullet Trains ruhig die Uhr stellen kann,  und mein Superexpress nach Kyoto fuhr auch auf die Sekunde genau aus dem Bahnhof von Tokio heraus.

So that I didn't have to get too early in the morning, I decided on a 8 am departure from Tokyo, and in about 2 and a half hour this train will take me the almost the 350 miles to Kyoto, and I was hoping to see a little of the Japanese country side from the train. But first another trip by subway to the main train station of Tokyo, then I had to find the correct platform (which was no problem thanks to the English signs). Japan has privatized the trains so several different companies operate trains from different platform, with their own ticket windows, own signs, and distinct personnel. - Up on the platform I had the first glimpse of the Shinkansen trains, some were of an older make with their stubby noses, others were more of the type like the Nozomi  I would be taking with very long wedge-shaped snouts. These trains looked like they would go 200 miles per hour (which according to my tourist guide they indeed can reach). -- The tour guide also noted that one can set ones watch by the departure of the bullet trains, and sure enough my train to Kyoto left the platform to the second of its departure time.

Die Bestuhlung im Zug erinnert sehr an ein Flugzeug.  Die Sitze sind (leider) ähnlich schmahl,  dafür die Fenster (anders als im Flugzeug) sehr groß und man hat eine wundervolle Aussicht auf die Landschaft.    Zuerst geht es natürlich durch Tokyo, diese Stadt will erst mal gar kein Ende nehmen.   Vorbei geht es an Wolkenkratzers und Bürobauten,  and einer Stelle kann  ich gut das Hochhaus meiner Firma sehen,  dann kommen die Industriegelände und dann die Wohnblocks.   Diese sind typisch japanisch mit der Wäsche der Bewohner verziert;   manchmal sieht man vor lauter Wäsche keine Fenster und Türen mehr,  aber auch das schein zum Fernen Osten zu gehören.

The seating in the train was airplane style, and the seats were (unfortunately) similarly narrow, but to compensate the windows were (different from an airplane) very large and one had a great view of the landscape outside. First we went through Tokyo, the city that seemingly had no end. We passed skyscrapers and office towers, at one point I was able to identify the tower my company has its offices in, then we passed industrial areas and also many apartment buildings.  The housing was often decorated with wash flying from a drying line from their balconies; often there was so much laundry out to dry that one couldn't make out the doors or windows of the apartment blocks.

Der Zug ist kaum belegt und es gibt viel Platz.   Ich konzentriere mich auf das Schauen,  es interessiert mich wie sich die Landschaft ändert und wie sich auch der Baustil langsam ändert.   In Tokyo und in den großen Städten ist alles mehr oder weniger kastenförmig,   aber hier draußen sieht man mehr die traditionellen Dächer und Giebel die man in Japan (und auch China) erwartet.   Die glassierten Dachziegel der asiatischen Häuser sind oft in besonders schönen Farben gehalten,  manche sind dunkelblau, andere lodengrün.   Auch haben die Endstücke oft sehr schöne Verzierungen,  manchmal majestätische Löwenfiguren, oder wilden Drachentiere,  oder einfachere Abbildungen wie Sonne oder Sterne.

The train wasn't full at all and I could stretch out.  I concentrated on my view, it was very interesting how the landscape slowly changed, and even the architecture started to change. In Tokyo and in the big cities very building was block shaped, but out in the rural areas the traditional roof lines of older Japanese houses took over. I especially liked the colorful glazed roof tiles, some were forest green other deep blue. Many had elaborately decorated end pieces, some lions, others sported dragons or serpents, and yet others had depictions of the sun or of starts at the end of the roof lines.

Etwas außerhalb der Stadt drehte der Zugführer dann am Rad und brachte den Zuf auf seine Reisegeschwindigkeit.   Die Häuser und Bäume gleich neben den Gleisen huschen nur so vorbei,   es ist unmöglich da viel zu sehen,   erst in einiger Engfernung vom Zug kann man mit den Augen wieder Einzelheiten scharf  beobachten.  Bald sind die Häuser recht dünn geworden,  aber man ist nie ganz ohne Zivilisation,  dies ist ein sehr dicht besiedeltes Land.    Schön ist auch daß es noch einige Reste an Herbstfarben zu sehen gibt,  viel rot und braun der Ahorns und dazwischen mal wieder das satte Gelb der Gingkos.   Es dauerte auch dann nicht lange und dich konnte die ersten Reisfelder sehen,  um diese Jahreszeit sahen sie recht trocken und (abgeerntet) braun aus.    Etwas später dann, sehr zu meiner Freude,   eine richtige Teeplantage.   Satte dunkelgrüne Teehecken wanden sich wie lange Teppichbodenrollen in langen Reihen den Hügel empor.   Die Teeesträucher waren abgerundet,  wohl von den Messern der Erntemaschinen stammend.   Jetzt sah man auch gelengentlich alte japanische Bauernhäuser,   manche sogar noch mit Strohdächern.    Es gab auch sehr viele Gewächshäuser hier.   Und dann dauertes es auch nicht mehr lange und ich konnte ein Bambuswäldchen erspähen,   wieder etwas Besonderes für mich.    Ich muß aber auch immer wieder sagen daß diese Landschaft von kleineren und größéren Ortschaften mit viel Industrie durchwachsen war.    Aufgefallen ist mir auch daß die meisten Einfamilienhäuser hier (jedenfalls in den Orten) keinerlei Garten haben.    In den Städten bin ich erstaunt wieviele der riesigen Reklametafeln doch in Englisch beschrieben sind,   ich kann nicht glauben daß die alle für die paar ausländische Touristen gedacht sind.   An einer Stelle fahren wir recht dicht an einem Meeresarm vorbei und dort draußen gab es wohl Hummerfarmen,  vielleicht waren es auch Austern-Farmen wo künstliche Perlen gezüchtet werden.    Man konnte die Körbe gut sehen wie sie von komplizierten Bambusgebilden hängend kurz unter der Wasseroberfläche schwebten.    Auch das sah sehr interessant aus.   Für mich gab es so viele neue Eindrücke zu besehen daß ich mir wirklich gute Notizen machen musste um all dies nicht zu vergessen.

A little outside of the city the driver of our train stepped on the accelerator and brought the train to cruising speed. Now the houses and trees were flying by the window in a blur, it was impossible to focus on objects near the tracks, only some distance away from the tracks the eye was able to see clearly again. - Soon the house thinned out, but one is never far from civilization; this is a very densely populated country. I also liked that there was a remnant of the fall colors left, there were reds and browns of the maples, and the full yellow of the gingko trees. And it wasn't long until I say the first rice paddies, which at this time of the year were rather dry and empty brown. A little later yet, very much to my delight, I saw a tea plantation. A set of healthily green looking sausages, like giant rolls of carpet, stretched their way up a small hill.  The tea bushes were smooth and rounded, I assume from the knife of the harvesting machines used on them. - And occasionally I saw some old Japanese farmhouses, some even still had thatched roofs.  The area here also had many large green houses. And then I didn't take long and I had a glimpse of a bamboo forest, this again was something special for me.  Most of the rural countryside was always interrupted by little and sometimes larger towns and cities, with lots of industrial areas and much housing.  I noticed that the one family homes at the edge of towns very rarely had private gardens. And in the cities I was astounded how many of the advertising bill boards were written in English, I can't believe that they were meant for the few Caucasians tourists that travel this route. - At one point we passed an ouster farm where, I assume, pearls were cultivated an estuary of the pacific.  One could clearly see the baskets that were lowered into the water and were supported by bamboo scaffolding.  This looked very interesting to me. There were so many new and unusual impressions to absorb  - that I had to take notes so that I would not forget some of these precious moments.

Dieser Shinkansen Zug fährt auf einer eigenen Hochgeschwindigkeitstrasse, ohne Gegenverkehr, ohne Vorort- oder Güterzüge.    Auch geht es durch sehr viele Tunnel,  einige davon sehr lang und langweilig,  andere kurz und knapp,  da hat man dann alle paar Sekunden eine andere Aussicht.    Alle Kurven sind sehr seicht angelegt damit man im Innern des Zuges nicht an die Wände gequetscht wird (wegen der Fliehkraft).    Der Geräuschpegel hält sich in Grenzen,  es ist eigentlich recht ruhig in diesem fahrenden Geschoß.  --  Durch den Zug kommen,  wie im Flugzeug,  Bedienstete die einem vielerlei Getränke und Essen anbieten,  leider (anders als im Flugzeug) muß man daür extra bezahlen.    Ich habe mir also einen heißen grünen Tee gestellt und dazu ein sogenanntes Eki-Ben,   das ist so eine Holzkiste mit einem kompletten Gericht.   "Eki" so heißt auf japanisch der Bahnhof,  und man sagt daß jeder Bahnhof sehr stolz auf seine eigenen Eß-Spezilitäten ist und deshalb diese Eki-Ben oft sehr gute Malzeiten darstellen.   Meines bestand aus: mehreren Reisbällchen, ein paar Stücke Fisch,  ein großer Shrimp,  etwas eingelegtes Gemüse,  ein paar Nüsse und etwas Tofu.   Die Eßstäbchen gab es gleich mit;  und das Ganze hat ganz vorzüglich geschmeckt. --  Mit der Weile ist es um den Zug herum hügelig geworden,  manchmal sogar recht zerklüftet und schroff,  aber leider (ach!) konnte ich den Mount Fuji nicht vom Zug aus sehen,  etwa auf halber Strecke fing es an zu regnen und die niedrigen Wolken machten jede Fernsicht unmöglich.   Gut daß ich das Glück hatte diesen Berg vom Hotelfenseter aus zu sehen. 

This Shinkansen trains races along on a dedicated track, there is no opposing traffic, no commuter or freight trains to avoid.  Also the Japanese constructed many tunnels to keep the track level;  so the landscape was changing frequently.  Another tunnel, and another, quite different visa was to be admired. All curves were constructed with a wide arch so that the centrifugal forces inside the train don't become uncomfortable. And the level of noise was ok, it was remarkable quiet inside this speeding bullet. -- Through the train stewards came with food cards offering goodies, but other than in a plane, here one had to pay for the purchases.  I ordered a nice hot green tea and a "Eki-Ben", one of those wooden lunch boxes with a complete meal inside. "Eki" in Japanese means train station, and it used to be that each station master was especially proud of their stations offerings in an "Eki-Ben".  My meal consisted of some rice balls, a few pieces of fish, a large shrimp, and some pickled vegetables, some nuts, and a little tofu. The chopsticks were included, and the whole lunch tasted delicious. -- By now the area around me had become hilly, and sometimes even wild and rough, but (alas!) I was not able to see Mount Fuji from the train, because by now it had started to rain and the views were limited. I was glad I had a chance to view the mountain from the window of my hotel a few days earlier.


 
 

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Kyoto

Zweieinhalb Stunden sind wirklich keine lange Zeit für so eine lange Strecke.   Für mich war die Zeit viel zu kurz, ich hätte gern noch etwas mehr von der Landschaft hier gesehen,  aber schon bald lief unser Zug in den Bahnhof von Kyoto ein.  Beim Ein- und Aussteigen muß man sich hier übrigens mächtig sputen denn mehr als 3 Minuten bleibt der Zug nicht im Bahnhof.   Für mich, der ich nur mit einer leichten Umhängetasche ausgestattet bin,  ist das aber kein Problem.  -- Vom Studium des Tourbuches wußte ich schon daß an einem Sonntag das Verkehrsamt hier zu hat,  also habe ich mir meinen Stadtplan schon von Tokio her mitgebracht.   Das hießt aber auch daß ich meinen Rundgang wohl mehr oder weniger zu Fuß machem muß, denn ich habe keine Ahnung wo man einen Bus für eine Stadtrundfahrt kriegen kann.

Two and a half hours are not at all a long time for such a distance, for me time was too short, and I would have liked to see more the Japanese country side, but soon our train started to slow down and made its way into Kyoto. Disembarking has to happen in a hurry because the stopping times(seldom more than 3 minutes) at a station are extremely short, but for me, burdened only with a small bag, getting out in time was no problem. -- After studying my tourist book I knew already that on a Sunday the local tourist office was closed, luckily I already had a map of  Kyoto with me. But it also meant I had to conduct my sight seeing by foot because I had no idea about busses for sight-seeing tours.

Die erste gewaltige Tempelanlage die ich besuchen wollte war gleich in der Nähe des Bahnhofs, also kein Problem.  Wie schon bei den Tempeln in Tokio ging es erst einmal durch ein wuchtiges Holztor (mit gewaltigen Flügeltüren und massiven Scharnieren damit man bei Gefahr den Tempelhof sicher abriegeln kann).    Dann kam man auf einen großen rechteckigen Innenhof,  das Hôndo (die Haupthalle) dieses "Higashi Honganji" Tempel war enorm,  gute 5 oder 6 Stockwerke hoch,  vielleicht 30 Meter lange,  das Ganze ausschließlich aus  Holz gebaut(man sagt ohne einen einzigen Nagel).    Anders als gestern in Tokio,  gibt es hier keinen Touristenrummel (vielleicht wegen dem Wetter, vielleicht war es außerhalb der Saison).    Alles ist sehr ehrfürchtig und weihevoll gehalten.   Wie erwartet gibt es einen kleinen Glockenturm mit einer massiven Bronzeglocke,   einen Brunnen für das heilige Wasser,  und einen eisernen Trog (mit Sand gefüllt) in dem die Weihrauchstäbchen schmoren.  -  Aber diesmal habe ich eine Gelegenheit so einen Tempel einmal von Innen zu betrachten,  aber zuerst muß ich mich meiner Schuhe entledigen,  das ist eine Vorschrift der buddhistischen Religion.     Ich hatte gerade meine Schuhe aus und wollte sie schon am Eingang stehen lassen als ein älterer Japaner mich auf Englisch ansprach und mir die gebrauchten Plastiktüten zeigte in denen man seine Schuhe während des Rundgangs mit sich herum trägt.    Er fragte mich dann auch woher ich käme,  und nachdem ich ihm erzählte daß ich aus den U.S.A.  komme aber in Deutschland aufgewachsen bin, wollte er gleich wissen woher in Deutschland;  und als ich dann Köln sagte,  wußte er mir gleich zu sagen das Kyoto die Schwesterstadt von Köln ist und er hätte Bilder vom Dom und vom Karneval hier in Japan in der Bücherei gesehen.   Er forderte mich auch mir unbedingt die Ausstellung über die Partnerstädte von Kyoto in der Bücherei anzusehen (was ich wegen Zeitmangel dann später doch nicht geschafft habe).

The first very large temple complex that I wanted to visit was right near the train station of Kyoto, so no problem. As in Tokyo the area was guarded by a massive wooden gate house (with gigantic wooden doors and heavy metal hardware to shut out any intruding evil doer). Once passed through the gate, a large rectangular inner courtyard awaits, and the Hôndo (that is the main temple hall) of the "Higashi Honganji" temple lay before you. It was enormous, easily 5 or 6 stories high, maybe 100 feet long and entirely constructed of wood (and they say that not a single nail was used in it). Different from the temple in Tokyo yesterday, here there were no crowds (maybe that was due to the weather, or because it was outside of the normal tourist season).  The entire building impressed me very much; all was dignified and grand in its simplicity.  As expected there was a bell tower with a massive bronze bell, a well for the obligatory mouthwash, and the caldron with the incenses. - But this time I had the opportunity to take a peek inside the temple, but first I had to take my shoes off.  I already wanted to place my shoes at the entrance door, when an elderly Japanese man showed me the plastic bags one used to carry ones shoes with you throughout the temple. He asked me where I was from, and I told him that I lived in the U.S. but that I  was a German from Cologne, and he immediately told me that Kyoto was the sister-city of Cologne, and I could find pictures of the Cologne cathedral and of the carnival at the local library in Kyoto (how very nice of him, but unfortunately I had to skip the library visit because of my tight schedule in Kyoto).

Da es regnete gab es für die Schirme auch Plästikhüllen,  damit man nicht überall den Boden betröpfelt (eigentlich eine ausgezeichnete Idee).    Im Innern des Tempels war es recht dunkel und es dauerte eine Weile bis man sich an dieses Zwielicht gewöhnte.    Ein riesiger rechteckiger Raum,   den man von der breiten Seite betrat.   Ewas ein Drittel des Raumes war für die Öffentlichkeit gedacht,  hier stand oder kniete man zum Gebet auf Tatami-Matten (Reisstrohmatten).   Hinter einer Absperrung war der Altar, in diesem Tempel bestand er aus einem kleinen Podium mit einem großen fein-vergoldenten Tabernakel.    Laut Beschreibung soll sich in diesem Tabernakel eine wertvolle buddhistische Reliquie befinden,  die aber nur sehr selten der Öffentlichkeit gezeigt wird.    Die Verzierungen in diesem Tempel waren eher schlicht,  aber es wurde sehr viel Blattgold an den Säulen und Deckenschnitzereien verwendet.   Mich hat auch besonders die Handwerkskunst der japanischen Zimmerleute beeindruckt,   die Deckenkonstruktion und die Art und Weise wie diese massiven Balken per Schwalbenschwanzgerung mit kunstvollen Dübeln zusammengehalten werden,  ist schon erstaunlich.
Diese gewaltige Haupthalle (Hôndo genannt) wurde im 15 Jahrhundert errichtet,  und ist im 19. Jahrundert nach einem Brand wieder hergestellt worden.   Hier in Kyoto sind die Tempel (anders als in Tokio) oft noch die Originalbauten,  denn Kyoto wurde während des Krieges aus sentimentalen Gründen (ähnlich wie Heidelberg in Deutschland) von Luftangriffen verschont. --  Nach diesem sehr interessanten Rundgang und einem Blick in´s Innere eines buddhistischen Tempels ging es weiter;  zuerst mußte ich aber wieder in meine Schuhe kommen, was ohne Schuhanzieher nicht ganz einfach gewesen wären, --- aber ich hatte ja vorausgeplant.

Since it had started to rain the temple supplied plastic sheath for our umbrellas so that no drops would soil the inner floor of the sanctuary (what a great idea). The inner room of the temple was rather dark and it took a while till I was used to the dim twilight.  It was a huge rectangular room, which one entered from the side.  About a third of the sanctuary was open to the public, here worshippers were praying on tatami mats. Behind a rope was the altar, in this temple it consisted of a podium that houses a very large golden shrine. According to the tourbook the shrine contained a very important Buddhist holy relic, but it was hidden from the publics eye.  The decorations in this temple were rather simple, some columns were adorned with gold leaf, and the building had wonderfully carved ceiling joist and rafters. I was mightily impressed by the craftsmanship of the Japanese master carpenters who worked on this structure, they say the entire building was erected using tongue and grove joinery, no metal fastener were used, just some lovely decorated dowels were used. It was amazing.  The massive main temple hall ( it is called Hôndo) originated in the 15th century, and was reconstructed after a fire in the 19th century.  But here in Kyoto, different fromTokyo, most of the ancient buildings are original and were spared for sentimental reasons (similarly to Heidelberg in Germany) the bombings of WWII. -- After this fascinating walk through he inner sanctum of a temple, I was ready to continue my walk through Kyoto, but first I had to get back into my shoes, not an easy a task if you don't have a shoe-horn, --- but I did plan ahead.

Nächste Station sollte einer der berühmtesten Tempel in ganz Japan sein,  aber bis dahin mußte ich erst mal über eine halbe Stunde laufen.   Es ging durch kleine Gässchen, dann über einen Fluß und dann wieder durch kleine Gassen bis ich endlich vor den Toren dieses ungewöhnlichen Tempels stand.   Diesmal mußte ich ein paar ¥en Eintriff zahlen,  und wie schon bei den anderen Tempeln war alles wieder mit hohen Mauern umgeben die oft an eine Burg erinnerten.   Das Hauptgebäude dieser Anlage war ein niedriger aber sehr langgestreckter Bau (errichte im Jahre 1266).  Dieser Tempel hieß "Sanjûsan-Gendô" und sein eigentlicher Zauber liegt im Innern.  -  Wieder mußte man die Schuhe ausziehen,  und auf Socken ging es ins Dunkle dieses Tempels.   Hier stand man plötzlich einer Vielzahl von goldenen Buddhafiguren gegenüber:    In Zehnerreihen standen hier je 500 Buddhas rechts und links einer großen Buddha-Zentralfigur.   Jede dieser Figuren hat mehrere Gesichter und mehrere Arme, und jede dieser Figuren ist einmalig und anders als die nächste.  Dadurch daß der Raum nur durch ein wenig Licht beleuchtet wird sieht alles noch viel mysteriöser aus.   -   Neben den herrlichen Buddhaskulpturen gibt es hier auch noch ein gutes Dutzend großer japanischer Bronzefiguren,  sie stellen verschiedene Götter der buddhistischen Welt dar und sind künstlerisch wohl denen der Griechen und Römern gut vergleichbar.   Da kann man sich leicht vorstellen daß ich hier meine liebe lange Zeit verweilt bin und habe diesen Schatz so richtig in mich aufgenommen.   Diese Schatzkammer alleine war das Geld der Eisenbahnkarte nach Kyoto voll wert.

My next stop was to be a temple that is famous in all of Japan, but first I had to take a small half hour hike to get there. I wandered through small street, then across a river, and more very small and windy streets, until I arrived at the gates of this unusual temple.  This time I had to pay a few ¥en to get in, and like some of the other temples I visited it was surrounded by very high walls, resembling very much a fortress. The main building of this temple was low, but very long. The structure was constructed in 1266. This temple is called "Sanjûsan-Gendô" and it magic lies in its interior. Again I had to take my shoes off to enter, and on socks I slowly approached the darkness of the interior. Here suddenly I was standing across a huge number of large golden Buddha figures. In rows of tens they were lined up to the right and left of me, 500 on each side. What a sight! Each of the figures had more than one face and numerous arms, and each figure was unique and quite different from its neighbors.  Because the entire room was very dimly lit the feeling was even more mysterious, - Next to the Buddha sculptures were, maybe a dozen, very large (almost life sized) and exquisitly crafted bronze figures depicting various gods of the Buddhist world. These sculptures are easily a match to any Greek or Roman bronzes that are know in the West. What a treasure this represents, fully worth my expense of the train ticket to Kyoto.

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Der Tempel der 1000 Buddha Figuren -
Sanjûsan-Gendô
Der Tempel der 1000 Buddha Figuren
(Aufnahme aus einem Prospekt, denn im Tempel durfte man nicht photographieren)
The Temple of the 1000 Buddha figures
(from a tour guide, no photographs allowed inside the temple)

Neben den herrlichen Figuren war dieser Sanjûsan-Gendô Tempel aber auch durch seine erdbebenfeste Bauweise berühmt.  Hier hat man schon im 11. Jahrhundert daran gedacht die Balken so zu konstruieren daß sie bei einem Beben aneinander vorbeigleiten können.   Auch hat man die Fundamente auf Kiesbetten gesetzt damit sie im Beben ein wenig nach rechts und links rutschen können ohne den ganzen Bau einstürzen zu lassen.    Ganz schön clever diese alten japanischen Baumeister. - Dieser Tempel ist auch der Austragungsort von sehr bekannten Bogenschießwettbewerben.  Schon seit dem  Mittelalter gibt es hier ein Fest wo im Marathonverfaren derjenige gewinnt der die meisten Pfeile innerhalb von 24 Sunden in ein 60m entfernt gelegenens Ziel schießt.  (60m ist übrigens genau die Länge dieses Tempels).  Ein wahrer Meister brachte es mal  auf über 10.000 Pfeile, dem müssen auch die Füße ganz schön vom Stehen und Zielen weggetan haben.

Besides these magnificent sculpures was this Sanjûsan-Gendô temple also famous for its earthquake-proof construction method.  The folks in the 11th century knew how to build so that the beams could slide besides each other, or they placed the foundation posts into pepple beds that that they could "flow" with the movment of a quake.  Quite clever these old Japanese architects. -  This temple also is know for a famous archery contest each year.  For the competition, which started in the middle ages, the participants have to shoot as many arrows as they can in a 24 hour period at a target which is 60 meters (almost 200 feet) away, the distance is exactly the length of the temple.  One master archer was thought to have managed more than 10,000 arrows in that time;  I am sure his feet were sore and burning from standing and aiming for so long.


Torhaus eines kleinen Tempels in Kyoto
Eingangstor zu einem Tempel / Temple Gatehouse
in Kyoto

Am Ausgang dieses Tempel wurde der Schuhanzieher von den Mönchen gestellt (vorzüglicher Service).  -- Mein  nächstes Ziel war ein anderer Tempel der ein wenig am Hügel der Stadt lag.   Wieder ging es (langsam und behäbig, denn meine Füße machten sich doch jetzt schon schmerzhaft bemerkbar) zu Fuß weiter,   an einer wunderschönen alten Kyoto Villa vorbei, an einem anderen Tempel vorbei indem gerade ein Gottesdienst stattfand und man wunderschöne japanische Gesänge der Mönche hören konnte,   vorbei an einem kleinen Tempel aus dem sehr rhythmische Trommelklänge kamen,  und zu guter Schluß hieß es einen Hügel durch einen buddhistischen Friedhof zu erklettern.   Hier am Rande der Stadt war der Herbstwald wirklich noch sehr spektakulär und es war eine Augenweide.  Natürlich habe ich oft Pause gemacht und die Kamera war auch ziemlich fleißig zu mal es ab und zu wirklich schöne Motive von Tempeln und herrlichen Herbstfarben gab.

Near the exit of the temple I didn't need my little shoehorn, one was provided for by the monks (what thoughtful service). -- My next destination was another temple, which lay a little to the side on a hill overlooking the town. Again I walked the distance (now I walked a little slower because I also could feel my sore feet).  I passed a wonderful old Kyoto mansion, and later a small temple in which the monks were conducting some kind of service and the beautiful singsong of the monks was drifting out of the old structure onto the street I was walking on.  Later I passed yet another temple where rhythmic drumming could be heard from the inside. And then finally I reached the hill, which I started to climb through a Buddhist graveyard.  Here, at the edge of town the fall colors were still spectacular and a feast for the eyes. I stopped and admired frequently, and my camera had an opportunity to look for good compositions.

Der "Kuyomizu" Tempel ist eines der großen Wahrzeichen von Japan und ganz bestimmt von Kyoto.   Er besteht aus einer großen fünfstöckigen korallen-roten Pagode,  und einem Tempel der auf sehr hohen Stelzen halb über dem Hang gebaut ist.  Hier bei diesem Tempel gab es Himmel und Menschen,  es war ein wildes Gedränge;   aber irdenwie mußte ich wohl den Seitenweg zum Tempel gefunden haben,  mein Pfad durch den stillen Friedhof mit der herrlichen Aussicht auf den Wald, und meine Nudelsuppe die ich mir an einem kleinen Stand geschlürft habe,  das alles war sehr friedlich und ich bin nur wenigen Leuten begegnet.  Manchmal findet man eben die besten Plätzchen etwas abseits vom ausgetretenen Pfad.  -  Jetzt aber wieder zurück in die Menschenmassen,  Touristen von überall in Japan und der Welt konnte man hier begegnen.  Mehrfach wurde ich gebeten doch mal bitte ein Foto von diesem oder jenem Paar zu machen,  und auf diese Art und Weise habe ich dann auch ein Bild von mir für mein eigenes Fotoalbum erhalten (als Beweis daß ich auch wirklich hier war).   Wie ich schon bei anderen Tempeln gesehen habe konnte man auch hier sich ein Gebet aufschreiben lassen oder ein schon vorgedrucktes kaufen, aber hier beim Kiyomizu Tempel hat man diese Bitten dann mit Bindfaden in die Zweige der Bäume gebunden.  Das sah ganz lustig aus, alle Blätter waren schon abgefallen, aber hier blühten noch die kleinen weißen Röllchen der Gebete in den Bäumen und Büschen.

The "Kuyomizu" temple is one of the really well known landmarks of Japan and certainly of Kyoto. The area consists of a five-storied pagoda tower that was painted in coral red, and a large temple hall was balancing half over the hillside on tall stilts.  Here at the temple there were crowds of people, somehow I must have found the only solitary path up through the cemetery. My little path with the beautiful views of the forest, the delicious noodle soup that I slurped at the little stand, the quiet of nature, and the fact that is was not clogged with tourists or worshippers.  Sometimes the best places are found off the beaten tracks. - But now back into the human masses; tourists from all over Japan and the world were here, and I was asked frequently if I please could shoot a picture of this ore that couple (and that was the only way I too got a picture of myself for my photo book - to prove that I really was here).  As I had seen already at other temples, here too, one could purchase a prayer to the gods from the monks (or one could get a preprinted one), but here at the Kiyomizu temple these requests for divine help were rolled up and tied to branches of all the trees and bushes around. That looked cheerful, all the leaves had fallen off, but the white little prayers were still bobbing in the winds.

 



Weihwasser auf Japanisch
Japanisches Weihwasser
Holy Waters

Von besonderer Bedeutung für die gläubigen Buddhisten war ein kleiner Wasserfall vor dem sich die Besucher in langen Schlangen anstellten um mit einer Schöpfkelle einen Schluck dieses besonders heiligen Wassers zu bekommen.  Als Fremder habe ich mich da nicht angestellt, aber an dieser Stelle hatte man einen besonders schönen Blick auf den Tempel der von mehreren feuerroten Ahornbäumen eingerahmt war.  Ein Bild würdig für eine Postkarte.

Of special importance to the devout Buddhists was the small waterfall in front of which a long line was forming to have an opportunity to take the ladle and to take the waters of this very holy place.  As a foreigner I did not partake in this, but from this very spot one had a magnificent view of the temple as it was framed by the last fiery red of the leaves of some maple tree.  A picture worthy of a postcard, indeed.


Kiyumizu Tempel in Kyoto
Kiyumizu Tempel in Kyoto

Neben dem Kiyomizu Tempel gab es hier oben auch noch einen kleineren "Jushi" Tempel der dem japanischen Liebesgott geweiht war.   Wenn man Liebeskummer hat,  oder wenn man sich einen Ehemann (oder Frau) wünscht,  dann ist man hier genau richtig.    Selbst ausländische Touristen haben hier ihre Gebete (in Englisch und eins sogar auf Deutsch) auf kleine Votiv-Fähnchen an den Tempel gehängt.    Ein besonderes Gebet (wenn man einen Liebhaber braucht)  ist es von einem polierten Stein zu einem anderen 17m entfernten Stein zu laufen,  das muß aber mit geschlossenen Augen und in möglischst gerader Linie geschehen,  was bei der hiesigen Menschenmasse garnicht so einfach ist,  denn hier wird man doch dauernd angerempelt.

Next to the temple there was a smaller auxiliary structure called the "Jushi" temple, and this place was dedicated to the Japanese god of love.  If one had heartache, or if one longs for a husband (or the wife), then this is the place to be.  Even for foreign tourists they were well prepared; one could purchase little wooden boards which had the approriate prayers inscribed in beautiful calligraphy in English and even the German language.  If one suffers from the lack of a partner for ones love life, there was a very practical prayer available, one had to walk the 55 feet between two highly polished stones, but one hat to do it with ones eyes shut, and in as straight a line as possible; which is no easy feat considering the throng of people here.

Auf dem Rückweg von dieser herrlichen Tempelanlage habe ich auch dann herausgefunden wie andere Besucher hierher gelangten,  eine enge Straße führt wieder zurück zur Stadt und die war gesäumt mit einer Souvenirbude an der anderen.  Es war ein gehöriger Rummel,  und deshlab habe ich mich auch sehr rasch wieder in eine der mit Kopfstein geplasterten Seitenstraßen geschlichen und konnte so noch etwas vom traditionellen Kyoto sehen.   Teilweise ging es hier noch Treppen runter,  also Autos konnten zu diesen Häusern garnicht fahren.  -- Es ist immer interessant wenn man ein wenig abseits läuft,  da gibt es kleine Läden zu erkunden wo der Bürstenmacher noch im Schneidersitz auf seinem Podium sitzt und vor aller Augen seinem Handwerk nachgeht.   Da gibt es den Holzladen wo die grünen dicken Bambusstangen frisch abgeschlagen als Bauholz vor der Türe stehen und wo man sich an einem kleinen Stand eine erfrischende Tasse Tee trinken kann.   Oder man kann sich eine Tüte harter japanischer Plätzchen kaufen, dieses Geback ist recht salzig (von der Sojasauce) und hat kleine Stückchen Seetang eingebacken.

On the way back to town from this wonderful temple area I found out how other people get here, a narrow road that was lined with souvenir booths on either side, winds it way up to the temple from town. And oh what a crowded place it was, so I quickly decided to dive into one of the narrow side streets, and found a lovely bit of the old traditional Kyoto. Here the road (more like an alley) led down steps, so no delivery car could come up to supply the shops here.  I found a brush maker, who was sitting in lotus position in his shop working an his trade.  Then there was the wood shop where fresh green bamboo (I presume for construction purposes) was leaning against the doorway waiting to be sold, and there was the little tea place, or the store  that sold me a bag of hard Japanese cookies (which are quite salty from the soya sauce used to make them, and that had little bits of sea weed baked into them).  Interesting the things one can find when one strays off the path a bit.  I loved it.


Mit der Weile war es Nachmittag geworden und es gab noch mehrere Tempel und Grabmäler zu sehen.  Immer wieder erstaunte mich die Größe und Wuchtigkeit dieser Anlagen.  Schwere Tore, massive Balken,  hohe steile Dächer,  und sehr viel Platz zeichnen diese Stätten aus.   Noch einige Male mußte ich die Schuhe ausziehen (obwohl sich da,  peinlicher Weise, langsam ein Loch in der Socke entwickelte).    Oft gab es in diesen Tempeln englische Flugblätter die etwas von der Geschichte dieser Häuser berichteten,  aber oft war alles auch nur in Japanisch erklärt.    An einer Stelle mußte ich auch ein wenig von dem Tee wegtragen und ich war ganz stolz daß ich das richtige Gebäude dazu nach dem Lesen der japanischen Zeichen gefunden habe (kein  Englisch hier);  allerdings gab es dann noch das Damen und Herrenproblem (denn Männlein und Weiblein Symbole gab´s auch nicht), aber das wurde für mich gelöst als jemand aus eine der Türen herauskam.

By now it was afternoon and I had still more temples and shrines to visit.  I was always astounded as to how large and massive these structures were. Huge gate house, large stolid beams, steep pointed roof lines, and they took up a lot of the precious land in this city (so, one should be thankful that they still exist and haven't been turn to parking garages).  I had to take my shoes off a few more time, but now, oh how embarrassing,  I noticed that a hole was clearly developing in one of my socks.  Sometimes the temples had a short explanation available in English, but more often the sights were explained only in Japanese.  At one point I had the need to take away some of the tea I had during the day, and I was very proud of myself that I recognized the appropriate kanji symbol for toilet (no English here), but then there was the further problem of finding the proper door (again no English, and nor a pictogram either); well, that problem was solved for me when somebody exited.


Japanische Gebetsseile
Japanische Gebetsseile - dreimal ziehen
und die Sünden sind vergeben

Japanese Prayer Ropes - Three Pulls
and your Sins are Forgiven

Diese vielen Tempel hier sind natürlich die Attraktion in Kyoto;  es gibt auch noch eine Burg und Überreste des alten Kaiserpalastes, aber die müssen auf einen späteren Besuch von mir warten.  Kyoto war immerhin Regierungssitz und Kaiserstadt von etwa 700 bis 1840 oder so, erst dann ist der Tenno (so heißt der Kaiser hier) nach dem heutigen  Tokyo umgezogen.   Leider find es jetzt ziemlich heftig an zu regnen und es wurde dunkel und grau, so dachte ich mir vielleicht habe ich jetzt genug der Götter und habe mich mal nach einem Warenhaus oder kleinen Restaurant umgeschaut.  Warenhaus war einfacher zu finden, denn Restaurants sind manchmal ziemlich versteckt und, wenn man kein Japanisch kann, schwer zu finden.

The many famous temples are of cause the main attraction of Kyoto; but there is also a Shogun palace, an imperial palace, but they have to wait for a future visit to this exiting city.  Kyoto was the seat of government and the imperial residence from about 700 until 1840 or so, only then the Tenno (that is the official name of the Emperor) moved to Tokyo. - Unfortunately it started to rain now, and it grew dark and gray, so I thought that for today I had enough of the gods, and I started to look for a restaurant or a department sore.  The department store was easier to find, because restaurants in Japan can be well hidden, and lacking sufficient Japanese, can be hard to find.

Kyoto hat eine interessante Shopping Gegend.   Hier hat man die Läden gelassen wo sie waren, aber man hat Mitten über der Straße eine Üderdachung in etwa 10 Meter Höhe gebaut.   So kann man trockenem Fußes flanieren und in die Geschäfte gehen, aber man hat ab und zu auch trockenen Zugang zu einem alten Tempel oder hat Zugang zu einem freien Platz.   Diese überdachte Einkaufstraße erstreckte sich über etwa 2 bis 3 Kilometer hinweg und manchmal gab es auch noch überdachte Seitenstraßen. -- In einem fremden Land zu bummeln ist natürlich immer interessant.  Man vergleicht nicht nur die Preise (über die hab ich ja schon zur Genüge geschimpft),  sondern man guckt auch nach dem Warenangebot und was gerade hier Mode ist.

Kyoto had an interesting shopping area.  Here the city planners left the stores in the houses they had been, but they constructed a huge glass roof over the entire street at a height of about 30 or 40 feet.  So, one doesn't get wet walking from shop to shop.  They even placed a small temple and a little playground under the same roof. This covered shopping area was extensive, I guess about a mile or more long, and sometimes they even covered some of the side streets as well. --  It is always interesting to browse in shops in a foreign country, one doesn't only compares prices (about the high prices here I already complained repeatedly), but it also interesting to learn what is offered here, and what is in fashion at the time.

In einem Kaufhaus habe ich mir in der Cafeteria ein wenig die Füße ausgeruht und mich noch ein wenig umgeschaut, aber bald war es auch Zeit den langen Fußmarsch zurück zum Bahnhof anzutreten.   Dieser Marsch zog sich sehr hin,  denn jetzt war es dunkel geworden und das erschwerte das Navigieren in einer fremden Stadt doch erheblich,  und anders als in Tokio waren die Straßennamen in Kyoto nur auf den wirklich großen  Hauptstraßen in Englisch.    Es ist auch besonders leicht die Orientierung zu verlieren wenn man gearad aus einem Kaufhaus auf eine dunkle Straße kommt.   Einige Male habe ich mich nach einem Taxi umgeschaut,  aber die waren irgendwie schwer zu kriegen,  und so bin ich dann doch die etwa 5 Kilometer bis zum Bahnhof schön per Pedes gelatscht.  Meine Füßte schmerzten jetzt brutal, ich mußte also ganz schön an die Urlaubsgötter zahlen.

In a department store I rested my feed in a cafeteria for a while, then I browsed a bit more, but soon I had to make my way back to the main train station for my trip home.  The march to the station stretched itself out; by now it had grown dark and that makes navigating a strange city a little harder, also other than in Tokyo, the street names here were only in English on the really big thoroughfares.  One can get lost easily stepping out of a department store not knowing which direction is which.  A few times I looked for a taxicab, but couldn't find one, so -- off I was on my feet.  By now my feet were hurting brutally, today I definitely had to pay my dues to the gods of the wary travelers.

Im Bahnhof habe ich mir dann ein schönes Bierchen gegönnt und habe im warmen Restaurant auf die Abfahrt meines Superexpresszuges gewartet.   Meine Heimreise nach Tokio war nicht so interessant wie die Herfahrt heute morgen.   Jetzt war der Zug rammelvoll, viele fuhren wohl wieder  nach Tokio zur Arbeit zurück.   Ich hatte zwar wieder einen Fensterplatz aber da es drunkel war gab es nicht viel zu sehen,  ich  habe sogar ein wenig Schlafen können.  -  Etwas außergewöhnlich war allerdings die Einrichtung als ich mal zur Toilette mußte.  Hier im Zug gab es eine richtige Männertoilette mit entsprechenden Becken,  interessant war allerdings die Tatsache daß da eine große Glasscheibe in der Tür war, man konnte also vom Gang her reinsehen (wenn es auch nur eine Rückenansicht des urinierenden Reisenden zu sehen gab).  Andere Länder, andere ......... 

Finally back at the stations, and first I treated myself to a nice beer and a rest in the warm restaurant, as I waited for the departure of my super-express-bullet-train.  The ride back to Tokyo was not as interesting as the trip this morning, by now it was dark, and the train was really crowded (all the office workers on their way to the capital.  I had a window seat, but except for a fleeting whoosh of light now and then, there wasn't much to see. -  A little unusual though was the construction of the men's toilet on the train, the door to it had a large glass door through which one could observe the backs of the urinating travelers.  Well, different countries, different . . . . . 



 
 

-10-
"Okini"

Wieder in Tokio bin ich an diesem Abend nicht sehr alt geworden.  Ich hatte ein gehöriges Pensum in Kyoto erledigt, aber es war jede Minute wert gewesen.  Da schwirrten noch den ganzen Abend schöne und interessante Erinnerungen in meinem Kopf herum.  Die Nachtruhe tat richtig gut.

Am nächsten Tag hieß es wieder in´s Büro gehen.   Wieder habe ich (zum Glück) nur einen halben Arbeitstag, so kann ich den Vormittag dazu benutzen etwas für Una´s Geburtstag einzukaufen.  Ein seidenes Halstuch gefällt mir besonders. --  Heute ist es grau und sehr diesig in Tokio.  Die Hochhäuser die vor einigen Tagen noch so schon im ersten Sonnenlicht glitzerten, sind jetzt  garnicht mehr auszumachen.   Man kann die Umweltverschmutzung richtig sehen wie sie als gelb-braune Schwaden über dem Häusermeer hängt.   Nicht die geringste Fernsicht, deshalb auch heut´ kein Fujijama. -- Später im Büro gibt es wenig zu tun,  ein paar Besprechungen,  wieder ein Höflichkeitsbesuch und ein kurzes Vorbereitungsgepräch um den Besuch bei einem anderen Kunden am Dienstag zu planen.   Abends werde ich wieder zum Essen eingeladen,  wieder in das koreanische Restaurant (Doppelt hält besser, meine Gastgeber wußten nicht daß ich dort am Freitag mit einer anderen Gruppe schon war).

Back in Tokyo I didn't stay up late this day.  I had walked a lot in Kyoto, but it was worth every minute of it. My head was buzzing with all the splendid and interesting things I was able to see and experience. But now a night's rest is in order.

The next day meant to go back to the office again. Again I was lucky and my duties were only enough for half a day, so I was able to take part of the morning to purchase a gift for Una's birthday. A silken scarf I like especially. -- Today it was gray and dreary in Tokyo.  The high rises that sparkled to wonderfully in the early morning sun only a few days ago were gone today, swallowed by the smog. One can see the polluted air, the yellow-brown mist that hangs over the see of houses. No view today, no Fuji-Jama. -- Later at the office there was too much going on either, a few more meetings, some courtesy, some preparatory for another customer meeting tomorrow.  And again I was invited to dinner, Korean again (different department was hosting, they didn't know that we went their already, -- well, it is always good to check to see it the cook turns out good food on a consistent basis)

Dienstag.   Jetzt neigte sich meine Reise schon fast dem Ende entgegen.  Heute ging es früh in´s Büro,  ich hatte zugesagt meinen Vortrag noch einmal bei einem anderen Kunden zu halten.   Wieder fuhren wir per U-Bahn zum Kunden (diesmal Fujitsu, eine andere riesige japanische Elektronikfirma).   Zuerst wurden Geschenke ausgetauscht,  ich hatte Bildbände und Kalender aus Kalifornien mitgebracht,  ich erhielt eine Krawattennadel.  (Diese Beschenkung ist hier üblich, aber in Amerika ziemlich fremd).  Meine Besprechung dauerte weit über 4 Stunden,  man stellte viele Fragen und wollte alles ganz genau und sehr detailliert wissen, das war anstrengend.   Aber dann war auch dieser Arbeitstag geschafft.   Diesmal waren meine japanischen Kollegen auch sehr erschöpft und müde.   Fujitsu ist ein harter Verhandlungspartner und ein schwieriger Kunde.  -- Zum Abendessen hatte ich dieses mal meine Kollegen eingeladen (mußte ja die Höflichkeit die mir erwiesen wurde erwidern).  Das Aussuchen des Restaurants habe ich aber den hiesigen Kollegen überlassen:  Man schlug ein traditionelles Speiserestaurant vor wo nach Kyoto Art zubereitet wird; begeistert willigte ich ein.

Tuesday.  My trip was slowly winding to a close. This morning I had to be at the office real early, I had promised to repeat my talk for a different customer. Again we took the subway to the customer (this time it was Fujitsu, another well know Japanese electronics firm).  First we exchanged gifts, I had brought picture books and calendars from California, and I received a tie clip. (This type of giving and receiving is quite normal here, but not customary in American business). My meeting lasted for 4 hours, the customer asked many questions and the wanted everything in great detail, - it was strenuous. But then the business day was done, and this time my Japanese colleagues were also tired and worn out.  Fujitsu drives a hard bargain and is an important, and therefore sometimes, difficult customer. -- This time I invited my colleagues to dinner (I of course had to reciprocate their terrific hospitality).  I asked them to choose the restaurant, and they suggested a traditional Japanese place that cooks in the style of Kyoto; of course I agreed eagerly.

Das Restaurant war sehr klein, zwei kleine Tische für vier Personen und Platz für vielleicht 10 Leutchen an einer hölzernen Theke.   Wir nahmen an der Theke Platz, denn von hier hat man eine viel bessere Aussicht.  Zuerst gab es mal eine Flasche Bier, nach dem langen und anstrengenden Kunden war das gerade das Richtige um den Durst zu stillen.   Danach wurde Sake bestellt, Marke "Witwen Töter" -- ein eigenartiger Name,  angeblich sollen Witwen gute Chancen haben die Witwenschaft abzulegen,  nachdem ein Freier mehrere Gläser dieses Saftes in sich hat.    Da keine Witwen in der Nähe waren konnten wir diese Theorie nicht überprüfen.   Interessant war allerdings das Trinkgefäß in dem der Sake serviert wurde:  Ein Stück dicker grüner Bambus war gerade unterhalb eines Knotens abgesägt worden, das war dann das "Trinkglas" denn der Reiswein wurde direkt in den Hohlraum des Bambusrohres gegossen.   Noch interessanter fand ich die Tatsache daß man diesen tiefes Holzbecher auf ein Schälchen setzte und dann so lange eingoß bis der  Sake aus dem Bambus überschwappte und ein Fußbad im Untersetzer-Schälchen bildete.    Wir fragten warum das so sei und die Wirtin erklärte:  Damit sich die Kunden nicht beschweren die "Gläser" seien nicht voll genug.  Welch ein Kundendienst!  Die Wirtin, eine junge Frau, trug einen wirklich schönen und reichlich verzierten Kimono.  Sie kümmerte sich sehr herzlich um alle ihre Gäste,  immer ein lustiges Wort auf den Lippen,  mal wurde einem freundlich auf die Schultern geklopft, oder es gab eine lobende Anerkennung wenn man alles aufgegessen hatte.   Sie hatte so einen freundlich sprudelnden Charakter daß es einfach ansteckend war und man sich hier schnell wohlfühlte.

The restaurant was quit small, only two table for four people, and room for about 10 people at the wooden counter. We took seats at the counter, because from here one had a better view. First we ordered a bottle of beer, after the long and strenuous meeting with the customer that was just the ticket.  Then my colleagues ordered sake, by the name of "widow killer" -- hmmm, what an unusual name, as the story goes widows apparently have a good chance of stopping to be widows after they or their male friends had a few of this type of sake.  Well since I couldn't spot any widows in my immediate vicinity, we couldn't put the theory to a test.  But of interest to me was how the sake was poured to us: A large piece of  green bamboo was cut just below the knot, that was our "glass". Underneath the bamboo glass was a small porcelain dish, and we soon found out what its purpose was.  The waitress started to pour the sake from the bottle into our bamboo trunk until it spilled over into the little dish.  First I thought she was clumsy, but then she did the over-pouring to all of us. When we asked why this was done, her reply was "So that customers cannot complain the glass wasn't full enough".  That must be the pinnacle of customer service!   The young waitress also seemed to be the proprietor of the place and wore a beautiful and richly decorated kimono.  She really took good care of us guests, had always a funny remark at the read, and even slapped us on the shoulders a few times when we finished our little plates. She had that friendly and effervescent nature that is catching, one cannot but feel comfortable when she's around.

Die Kyoto Küche ist wohl in Japan als etwas Besonderes bekannt,  die Speisen werden mit großer Sorgfalt zubereitet,  man vermeidet schafte  und derbe Geschmacksrichtungen, alles ist mit Rafinesse und Fingerspitzengefühl zubereitet, besonder auch für´s Auge hergerichtet.   Das Restaurant war sehr beliebt und belegt bis zum letzten Platz;  man brauchte definitiv eine Reservierung hier.    Das Essen wurde in kleinen Portion serviert,  und wir wußten nie genau was der nächste Gang sein würde, denn  wir hatten "nigiri" bestellt,   das heißt wir ließen uns vom Küchenchef überraschen, er wählte für uns vom Besten aus.    Da gab es Sashimi,  das ist roher Fisch über einer Schüssel Reis;  verschiedene Gemüse, teils gekocht, teils sauer eingelegt.  Da gab es kleine runde Fische, die gebacken, dann ganz gegessen wurden.  Da gab es mehrere Arten Nudelsuppe (kleine Portionen, aber alle anders),  und da gab es auch einige Hühnerstückchen.   Und da gab es Sachen wo ich keine Ahnung habe ob es Fisch, Fleisch, Gemüse oder sonst was war.   Aber eines kann ich mit Überzeugung bekunden, alles hat ganz vorzüglich geschmeckt und der Chef hat mit seiner Auswahl für uns seine Sache sehr gut gemacht. -   All diese vielen Gänge wurden langsam serviert,  man hatte also viel Zeit sich zu unterhalten und mit der Wirtin zu plaudern.  Meine Kollegen haben mir dann auch etwas Kyoto Dialekt beigebarcht.   Ich hatte gerade mühsam das "Arrigato" für Danke in japanisch gelernt,  jetzt wurde ich auch schon in die Feinheiten der Kyoto Mundart eingewiesen: "Okini" sagt man für Danke in Kyoto,  und Frau Wirtin war überglücklich als ich daß endlich gemeistert hatte.   Großes Lob bekam ich auch weil ich alle Speisen gegessen habe,  selbst die etwas Ungewöhnlichen.    Zum Schluß habe ich dann sehr stolz auf Japanisch nach der Rechnung gefragt,  und  zum Abschluß von der Wirtin auch noch einen Kalender für´s Neue Jahr geschenkt bekommen.   Was für ein Eßerlebnis!, da kann ich nur "0kini" sagen und noch lange, lange dran denken.

The cuisine of Kyoto is apparently well know to be something special in Japan, the dishes are prepared with great care, they avoid hot or coarse tastes, all is done with great refinements and knowledge of the ingredients.  Of course it is also a wonderful feast for the eyes.  This particular restaurant was extremely popular and one definitely needed reservations to dine here.  The dinner was served in small portions, and we never knew what the next course would be, we ate "nigiri" style, which means at the chef's pleasure (and I must say the chef had a wonderful day and chosen from the best for us). First there was some Sashimi (raw fish over rice), followed by several different vegetables, some were cooked, others pickled. Then they served little tiny round backed fish, which were eaten entirely - head and all. Then we were served a number of different noodle soups (all very small portions, but all different). And this was followed by some chicken pieces.  And sometimes we ate things I have no idea if it was fish,  fowl, veggy, or who-know-what. But I can say with conviction that everything was simply delicious, and the chef did his "nigiri" very well today. -  All these different courses were served slowly, no rush here, one had plenty of time for conversation and laughter amongst ourselves and with the lady proprietor.  My colleagues taught me "Thank You" in the Kyoto dialect, after I just barley had mastered the "Arrigato" as thank-you in Japanese. Well the lady proprietor was very happy when I finally surprised her with my newfound knowledge. I also received a lot of praise for having eaten everything, even the more unusual dishes. At the end I proudly asked for the bill in Japanese, and as a thank you from the restaurant I received a lovely calendar for the New Year. What a culinary feast that was, I could only say "Okini" to that, and I will remember that evening for a very long time.


 
 

-11-
"Sayonara"

Jetzt hieß es schon wieder die Koffer packen und uns fertig machen für den Heimflug.  Am Mittwoch gab es noch eine kurze Besprechung im Büro,  man dankte mir für den Besuch und die Arbeit die ich in den Vortrag gesteckt hatte,  wollte von mir wissen wie ich denn meinen Besuch beurteilte und ob ich mit der Hilfe von meinen japanischen Kollegen hier zufrieden war.   Ich war´s zufrieden.

Now it was time to pack my bags for the flight home. On Wednesday there was a last short meeting at the office, the colleagues thanked me for my visit and the work I put into my talk.  And the wanted to know I view the success of the visit and whether I was satisfied with the support I received from my Japanese colleagues.  Well, I was satisfied.

Bald ging es dann auch schon wieder zurück zum Hotel.  Die große unumgängliche Hotelrechnung mußte beglichen werden,  eine Betrag von fast zweieinhalbtausend Dollar für acht Tage Übernachtung (und ein Abendessen, einmal Frühstück, und Hemdenwaschen und Anzugbügeln, ach ja, und ein Dosenbier aus dem Kühlschrank)... ganz schön hoch!  (Zum Glück kann meine Firma einiges davon in den U.S.A. von der Steuer absetzen).

Mein Flug nach San Francisco ging um 5 Uhr nachmittags, und die zwei Stunden Busfahrt zum Flughafen in Narita habe ich genossen.   Jetzt konnte ich ein wenig mehr von Tokio sehen,  mal nah an diesem Eiffelturm vorbei fahren,  mal einen Blick auf den großen Hafen werfen,  und am Märchenschloß des japanischen Disney Land sind wir auch vorbeigefahren.   Auf der Fahrt zum Airport konnte ich dann auch noch für eine Weile das Geheimnis der grünen LIchter auf den Lastwagen ergrübeln.  Also Gebetshilfen sind es bestimmt nicht,  zum Ausleuchten der Strecke ist Grün auch nicht sonderlich geeignet, und als Postitionslampen verwirrte es mich daß die mal an und dann wieder aus waren.   Nach einer Weile dämmerte es mir dann:  Vielleicht geben diese Lampen die Geschwindigkeit der Laster an.   Wenn so ein Laster steht, sind alle drei Lampen aus,  bei langsamer Fahrt brennt ein,  dann zwei bei etwas schnellerer Fahrt,  und später sind alle drei an wenn so ein Laster über die Autobahn braust.   Vielleicht machen diese Lichter es einfach einen Raser zu erkennen?   Oder man kann an den Lampen ermessen wie schnell ein Laster auf einen zu gebrummt kommt?  -  Na auf jeden Fall hatte ich jetzt eine teilweise plausieble Erklärung,  aber so ganz sicher über den Nutzen der Lampen bin ich mir natürlich nicht.

My flight home to San Francisco was scheduled for 5 p.m., and the two hours of bus ride to Narita airport was very pleasant. I was able to see a little more of Tokyo, since passed by the Eiffel tower very closely, then I was able to get a glimpse of the large harbor of Tokyo, and later I saw the fairy-tail-castle at the Japanese Disney Land.  Also on the drive to the airport I could further ponder the meaning of those curious green lights on the trucks. They were, for sure, no aid for the daily prayer, nor did they seem to be position lights (since they were sometimes on, then off again), also they were rather useful in illumating the way. - But after a while it greenly dawned on me. These lights show the speed with which the truck was traveling. At high speed all three lights were on, at slow speed only one of lights. Well, that would make some sense, this way the police would be able to see from far away if a truck was speeding along the highway. So, now I had a reasonable explanation for this phenomenon.

Am Flughafen gingen die Formalitäten schnell und dann hatte ich noch genügend Zeit mir zu überlegen was ich mit all dem japanischen Kleingeld machen soll das noch immer in meiner Tasche klimpert.  Also habe ich schnell noch ein paar Postkarten vom Fujiama geschrieben und abgeschickt. - Um in das Flugzeug zu steigen mußten wir erst nochmal Eintritt bezahlen,  in Tokio nimmt man jedem Reisenden den Gegenwert von  $20 US Einsteigegebühren ab;  das war ziemlich unerwartet, und ich hatte Glück daß ich noch soviele japanische Yen zur Verfügung hatte.

At the airport the formalities of checking in were quickly past me and I had enough time to squander away my remaining Japanese small coins that were jingling in my pocket. So I purchased a few postcards of mount Fuji and the necessary stamps to send to people in the US and Europe. - Then I wanted to get to the gate, but first I had to pay an exit fee of $20 in Yen.  I was lucky that I had so much Japanese currency left in my wallet.

Und es dauerte dann auch garnicht mehr lange und es war mal wieder an der Zeit in´s Flugzeug zu klettern.   Ich hatte wieder einen Fensterplatz aber diesmal war die Business Klasse sehr voll und der Service,  obwohl noch sehr gut,  war ein wenig langsamer als auf dem Hinflug. --  Wir flogen also 5 Uhr nachmittags ab und landeten planmäßig um 9 Uhr früh,  am gleichen Tag,  wieder in San Francisco landen.     Diesen Mittwoch durfte ich also zweimal erleben,  einmal hier in Asien, das andere Mal wieder zu Hause in Amerika.   Komisch was so alles passiert wenn man diese Datumsgrenze überfliegt. --  Una hatte sich den Morgen frei genommen und hat mich von Flughafen abgeholt,  so brauchte ich mich nicht auch noch um Transportation hier zu kümmern.  Der Jet-Lag (die Zeitverschiebung) machte mir nach der Rückkehr in die U.S.A. ganz schön zu schaffen.   Man kommt totmüde heim und der Tag fängt gerade erst an;  da fällt  es extrem schwer die Augen offen zu halten.  An diesem Mittwoch bin ich nicht wieder in´s Büro gegangen,  ich hatte meinen Arbeitstag ja schon in Japan erledigt.  Aber für die folgenden beiden Tage war ich dann auch im Büro nachmittags etwas groggy und bin etwas früher nach Hause gegangen.


Then it didn't take long and I boarded my plane.  Again I had a window seat, but this time the business class cabin was rather full, so the service, though good, took a little longer to reach my seat.  -- We departed Tokyo's Narita at about 5 p.m. and arrived in San Francisco at 9 a.m. the same day. So this Wednesday I was allowed to experience twice.  Funny the things that happen when you cross the international date line. -- Una had taken the morning off work to pick me up at the airport, so I didn't have to worry about ground transportation.  The jet lag was hard, one arrives dead tired and the entire day is still ahead of you.  It is difficult to keeps ones eyes open even in bright daylight. This afternoon I did not go back to my office, that could wait for the next day. And the following days at the office I was groggy and some afternoon I excused myself and left for home a little earlier than usual.




-- Ende / The End--
 
 

Eineinhalb Jahre später hatte ich dann eine zweite Gelegenheit nach Japan zu reisen.
Auch wieder ein hoch interessanter Trip.
 Mehr darüber kann man im folgenden Bericht lesen.

A year and a half later I had a second opportunity to travel to Japan.
Again it was a fascinating journey,  read all about it in the report below.

HD's
zweite
Reise in das Land der aufgehenden Sonne

second
Trip to the Land of the Rising Sun


 
 
 

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an Hans-Dieter Honscheid